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Unter den CEE-Ölfirmen hat nur die OMV Appetit auf Übernahmen

Der Öl- und Gassektor in CEE ist durch starke Aktivitäten im Bereich R&M (Raffinerien und Marketing) gekennzeichnet. Beim Kauf von Aktien mit ausgeprägter Downstream-Orientierung empfehlen die Analysten der Erste Group allerdings Vorsicht, insbesondere bei stark fremdfinanzierten Unternehmen. Allerdings erwartet man eine Stabilisierung des Ölpreises bei etwa 70 US-Dollar je Fass (45 Euro je Fass) sowie geringfügige Verbesserungen der Raffineriemargen. Für die mittelfristig prognostizierte "Ertragsschwäche" im Downstream-Segment wird hauptsächlich die rückläufige Nachfrage nach Raffinerie- und Petrochemieprodukten verantwortlich gemacht.

Ausserdem erwarten die Analysten der Erste Group (im Bild: Jakub Zidon) in diesem Sektor einige Transaktionen. Gezielte Übernahmen werden hauptsächlich in der Region Südosteuropa (die gegenwärtig unter der Kreditkrise leidet, zur Erfüllung der EU-Qualitätsstandards für Brennstoffe aber hohe Investitionen tätigen muss) und in der Türkei stattfinden. Die meisten CEE-Raffinerieunternehmen konzentrieren sich derzeit auf ihre laufenden Aktivitäten und deren Konsolidierung, nur die OMV scheint Appetit auf Übernahmen zu haben. Allerdings glauben die Analysten nicht, dass die OMV in der Lage sein wird, ausserhalb ihrer Kernregion mit den russischen Riesen zu konkurrieren.

Aus fundamentaler Sicht bleibe die OMV mit einer Kaufempfehlung und Kursziel 39 Euro zweifelsohne die Top-Empfehlung in der Branche. "Nichtsdestotrotz würden wir es als negativ betrachten, falls das Unternehmen für Petrol Ofisi überzahlt".

Die OMV-Tochter Petrom ist mit einer "Akkumulieren"-Empfehlung versehen, ebenso wie die Aktien von INA und MOL. PKN Orlen ist eine "Halten"-Empfehlung, für Unipetrom heisst es "Reduce", für Lotos "Sell".

(red)

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