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Frankfurt: DAX schliesst im Plus

Am Jahrestag der Lehman-Pleite hat sich der Dax nach einem eher uneinheitlichen Verlauf mit Gewinnen aus dem Handel verabschiedet. Konjunkturdaten aus den USA seien unter dem Strich positiv ausgefallen, und hätten dem Markt auf die Sprünge geholfen, begründeten Händler am Dienstag die freundliche Stimmung. Der Leitindex schloss bei 5.628,98 Zählern mit einem Plus von 0,16 Prozent. Für den MDax ging es um 1,06 Prozent auf 7.205,99 Punkte hoch. Der Technologiewerte-Index TecDax rückte sogar um 2,46 Prozent auf 753,92 Zähler vor.

"Es ist gut, dass sich der Markt derzeit in einer Seitwärtsbewegung befindet, wenn man bedenkt, dass viele Marktteilnehmer Anfang des Monats noch darauf hingewiesen haben, dass der September traditionell einer der schwächsten Börsenmonate ist", sagte Thomas Körfgen, Geschäftsführer SEB Asset Management. Zudem mache er erste Anzeichen einer Normalisierung am Markt aus, fügte der Experte hinzu. Das zeige sich auch darin, dass Investoren und Unternehmen den Blick wieder nach vorne richten.

An der Dax-Spitze setzen die Titel der Commerzbank ihren am Montag kurzzeitig unterbrochenen Höhenflug fort. Sie gewannen 4,11 Prozent auf 8,485 Euro. Kurz vor der Pleite von Lehman Brothers am 15. September 2008 jedoch hatten die Titel noch bei gut 17 Euro notiert. Auch andere Banktitel standen an diesem Dienstag im Plus. Deutsche Bank etwa rückten um 0,61 Prozent auf 49,600 Euro vor. Die Aktien seien in der anhaltenden Sektorrally bislang vergessen worden und nun unter den günstigsten Papieren in seinem Beobachtungsfeld, schrieb Analyst Elie Darwish von der französischen Bank Exane BNP Paribas. Er hob sein Votum für die Titel von "Neutral" auf "Outperform". Für Papiere der Postbank gaben Anleger 0,62 Prozent mehr aus und bezahlten 24,25 Euro.

Papiere von Automobilbauern rückten kurz vor Beginn der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in den Blick. Volkswagen-Stämme (VW) etwa fielen am Dax-Ende um 2,24 Prozent auf 122,40 Euro. Anteilsscheine von BMW verloren 0,77 Prozent auf 34,750 Euro und Papiere von Daimler verbilligten sich um 0,87 Prozent auf 33,110 Euro. VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech liess die Möglichkeit offen, weitere Marken zu kaufen. Einem Börsianer zufolge könnte die Nachricht Spekulationen schüren, wonach eventuell der Nutzfahrzeugbauer MAN eines der Ziele von VW sein könnte. Kurzfristig sollte der Nutzfahrzeugbauer jedoch kein Übernahmeziel sein, schränkte er ein. MAN-Papiere stiegen um 1,58 Prozent auf 58,42 Euro.

Die Papiere von Arcandor schnellten im MDax um 37,93 Prozent auf 0,40 Euro in die Höhe. Seit dem 3. September haben sich die Titel des insolventen Konzerns damit um knapp etwa 84 Prozent fast verdoppelt. Ein Händler bezeichnete die Bewegung als "klassisches Pennystock-Gezocke". Zudem verteuerten sich Continental-Aktien um 10,09 Prozent auf 38,96 Euro. Händler verwiesen auf die Restriktionen der USA bei Reifen-Importen aus China. "Das nimmt etwas Konkurrenz aus dem Markt und davon profitiert auch eine Conti", sagte ein Börsianer.

Im TecDax legten speziell die Papiere des Biotech-Unternehmens Qiagen im späten Handel noch einen beachtlichen Schlussspurt hin und schlossen um 3,52 Prozent fester bei 15,28 Euro. Hier sorgten laut Händlern vor allem Gerüchte über eine mögliche Übernahme für den späten Kurssprung. Solarworld und Q-Cells waren im nach einer positiven Studie von Exane BNP Paribas ebenfalls stark gefragt. Solarworld kletterten um 8,47 Prozent auf 16,40 Euro und Q-Cells stiegen um 5,23 Prozent auf 12,27 Euro.