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Lohrke: Radar internationale Presse (kommentiert): Toys "R" US, Ensco, Toshiba, Bau, WTO, etc.

Toys „R“ Us kauft KB Toys Name. Die amerikanische Spielzeugkette Toys „R“ Us hat im zweiten Quartal aufgrund geringerer Kosten und höherer Margen den Gewinn um 107,7 % auf 27 Mio. Dollar mehr als verdoppelt. Die Umsätze gingen allerdings um -7,4 % auf 2,57 Mrd. Dollar zurück. (WSJ)

Standpunkt: Toys „R“ US ist offensichtlich stark genug um den Konkurrenten KB Toys zu kaufen. Angaben zum Kaufpreis gab es allerdings nicht. Dennoch sollte man die Finanzstruktur des Unternehmens im Auge behalten. 2005 wurde Toys „R“ Us vom Vornaldo Reality Trust, Bain Capital LLC und Kohlberg Roberts & Co. übernommen und mit Krediten vollgestopft. Insofern ist Vorsicht angesagt.

Ensco International kürzt Prognose. Das Offshore-Bohrunternehmen Ensco International Inc. hat angekündigt, dass der Gewinn im dritten Quartal aufgrund der ausserplanmässigen Stilllegung von Tauchgeräten niedriger als ursprünglich geplant sein wird. Im zweiten Quartal fiel der Gewinn um -33 % und der Umsatz um -16 %. (WSJ)

Standpunkt: Ich weiss, warum ich nicht in Explorationsfirmen investiere. Das ist mir a bit too risky, also etwas zu risikoreich. Da passiert etwas unvorhergesehenes und schon ist der Gewinn im Keller. Und nicht nur der. Der Börsenkurs von Ensco ist um mehr als ein Drittel gefallen.

Toshiba entwickelt Technologie für Zebrastreifen. Toshiba Corp. hat ein System entwickelt, dass Fussgänger, die einen Zebrastreifen benutzen wollen, erkennt und die Autofahrer mit Signalen auf die bevorstehende Nutzung des Zebrastreifens aufmerksam macht. Die Unterscheidung der Fussgänger von anderen Objekten ist mit 99 %-iger Wahrscheinlichkeit recht hoch. (NNI)

Standpunkt: Das allein ist schon interessant. Aber das System bzw. die Technologie geht noch viel weiter. Es wurde auch ein LSI Chip entwickelt, der in Autosysteme eingebunden werden soll und Fahrer warnt. Warum wir Deutschen so etwas nicht entwickeln ist fraglich. Wo man doch mit Plakaten der IHK’s zur angeblich vorhandenen Innovationsaktivität hierzulande totgeschmissen wird. Auch hier mehr Schein als Sein.

Konjunkturprogramme erreichen den Bau. Laut dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und einer Studie des DIW econ haben die Bauausgaben um mehr als +11 % zugelegt. Auch der Strassenbau nimmt deutlich zu. Von den 23,6 Mrd. Euro staatlichen Ausgaben sind bereits ca. 20 Mrd. Euro ausgegeben worden. (FAZ)

Standpunkt: Wobei man einschränkend mitteilen muss, dass es angesichts des Auftragsbestands immer klar war, dass 2009 ein gutes Jahr wird. Das eigentlich Problem ist 2010. Jedenfalls laut Verbandsgeschäftsführer Stiepelmann. Und das stehen vorrausichtlich keine Gelder mehr zur Verfügung. Und so stürzt gut gemeinte Politik die Wirtschaft nur noch mehr ins Unglück. Wie das auch bei der Abwrackprämie der Fall sein wird. Ist das die Neue Soziale Marktwirtschaft der CDU/CSU und von Frau Merkel.

WTO-Urteil entzweit Amerikaner und Europäer. Der Zwischenbericht der Welthandelsorganisation WTO, der die europäische Entwicklungsfinanzierung der Airbus-Flugzeuge als einen Verstoss gegen die Regeln des Welthandels geisselt, ist auf unterschiedliches Echo gestossen. Während Europa die öffentlich Anschubfinanzierung als erlaubt sieht und nur Probleme in der Höhe der Konditionen sieht, sehen sich die Amerikaner darin bestätigt, dass die gesamte Finanzierung nicht WTO-konform sei. (FAZ)

Standpunkt: Immer, wenn ich über Subventionen lese, habe ich folgendes Bild, das mir Prof. Prosi als ich noch Student war, beschrieb vor Augen. „Stellen Sie sich einen Raum vor, in dem alle sitzen. Alle haben es bequem. Jetzt stehen vorne ein paar auf. Da die hinteren nichts mehr stehen, stehen auch die auf. Am Ende stehen alle. Und sehen auch nicht mehr als vorher. Jedoch in einem deutlich unbequemeren Status. So ist es mit Subventionen. Der Boeing Airbus bzw. Europa Amerika Subventionsstreit zeigt das sehr deutlich. Es gibt am Ende nur Verlierer.