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Kogge: Die Marktmeinung aus Stuttgart

Die Unternehmen zeigen sich wieder zuversichtlicher und auch der ZEW-Index hellt sich weiter auf. Das Stimmungsbarometer ist so stark gestiegen wie seit drei Jahren nicht mehr. Auch der internationale Währungsfonds ruft inzwischen das Ende der globalen Rezession aus. Zwar zeigen in den USA die Zahlen noch einen schwachen Konsum an und auch im Immobilienbereich ist der Rückgang von Neubauten weiter vorhanden, aber an den internationalen Aktienmärkten herrscht nach ein paar Tagen Verschnaufpause wieder Optimismus. Auch das Vertrauen in die US-Währung scheint zurückgekehrt zu sein, da sich die Asiaten, insbesondere China, inzwischen wieder mit langen US-Staatsanleihen eindecken und somit signalisieren, dass sie an eine zukünftige Stabilität glauben. Die Aktienindizes zeigen Stabilität, der DAX konnte die Widerstandslinie von 5.170 Punkten bisher halten und könnte sich nun wieder in dem Seitwärtskanal bis 5.450 Punkte bewegen. Der Euro Stoxx 50 hat seine Unterstützungslinie von 2.200 Punkten nicht erreicht, sondern ist gleich wieder in seine Aufwärtsbewegung zurückgekehrt, die ihn bis 2.450 Punkte bringen kann. Analog verlief der Dow-Jones-Index, auch hier kam es zu keinem Test der Unterstützungslinie von 9.000 Punkten, so dass die 9.500–Punkte-Markte wieder angetestet werden kann.

Der Markt bleibt vom Stimmungsbild weiter zweigeteilt, wobei die Skeptiker mit Staunen feststellen müssen, dass sie immer weniger werden. Gerade dieser Punkt ist nicht risikolos, die weltweiten Aktienmärkte sind in den letzten Wochen und Monaten so stark gestiegen, dass trotz des kurzfristigen Rückgangs nach wie vor eine Überkauftsituation vorhanden ist. Die fundamentalen Daten, die eine Verbesserung der Wirtschaftszahlen aufzeigen, sind in der Regel von den Aktienmärkten bereits vorweggenommen worden. Kommt es also nicht zu einer weiteren Bestätigung oder tritt sogar eine Verunsicherung auf, wird sich der Stimmungsindikator sofort nach unten richten. Ein typisches Beispiel sind die asiatischen Börsen. Hier blicken viele Anleger verunsichert auf die Börse in Shanghai, die immerhin in den vergangenen Wochen insgesamt einen Kursrutsch von über 16 % hinnehmen musste. Somit werden die Ängste geschürt, dass China ein Ende der lockeren Geldpolitik einläutet. Die weitere Kursentwicklung wird auch dieses Mal nicht von den USA verändert werden, sondern der Auslöser nach oben wie nach unten wird China sein. Für den Anleger werden die nächsten sechs bis maximal acht Wochen entscheidend sein für den Verlauf des restlichen Jahres 2009. Wenn es zu einem dramatischen Kursrückgang kommen sollte, dann wird es in diesen nächsten Wochen passieren. Somit ist eine abwartende Haltung sicherlich angebracht, wobei für tradingorientierte Anleger diese starke Schwankungsbreite auch wieder Chancen aufzeigt. Bei den Branchen bleiben wir positiv für Energie, Gesundheitswesen/Medizintechnik und Versorger, für den tradingorientierten Anleger nehmen wir neu in der Branche Maschinenbau den Titel Manz auf.