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Frankfurt: Fünfter Handelstag in Folge mit Verlusten

Der Deutsche Aktienindex DAX hat sich am Mittwoch den fünften Handelstag in Folge mit Verlusten aus dem Handel verabschiedet. Das Börsenbarometer sank um 0,56 Prozent auf 4.572,65 Zähler. Für den MDAX der mittelgrossen Werte ging es um 1,21 Prozent auf 5.492,49 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Index TecDAX schloss mit einem hauchdünnen Plus von 0,03 Prozent bei 607,30 Zählern.

"Man darf in der aktuellen Lage nicht vergessen, dass der Markt seit den Tiefständen im März deutlich zugelegt hat und wir uns jetzt im Sommer befinden und damit der Markt tendenziell eher seitwärts tendiert" sagte Thomas Körfgen, Geschäftsführer SEB Asset Management. "Ausserdem herrscht unter den Anlegern eine gewisse Angst vor den anstehenden Quartalszahlen und den Ausblicken der Unternehmen." Nach US-Börsenschluss wird der Aluminiumkonzern Alcoa traditionell die Berichtssaison in den USA eröffnen.

Zu den vereinzelten Gewinnern im DAX gehörten die Papiere von E.ON , die sich um 1,66 Prozent auf 23,33 Euro vorarbeiteten. RWE gaben zusammen mit dem Gesamtmarkt hingegen ihre früheren Gewinne ab und schlossen bei 53,08 Euro um 0,64 Prozent schwächer. Steigende Energiepreise und Verkäufe von nicht zum Kerngeschäft zählenden Beteiligungen seien die Wachstumstreiber bei den Versorgern, schrieb Analystin Deborah Wilkens von Goldman Sachs in einer Branchenstudie. Das Kursplus von 1,87 Prozent auf 34,89 Euro bei METRO erklärten Händler mit einer Anleihe, die der Handelskonzern am Vortag begeben hatte. "Diese Anleihe ist gestern mächtig abgegangen. Das könnte heute den Kurs der Aktie stützen", hiess es am Markt.

Die Papiere von ThyssenKrupp hingegen reihten sich in die lange Liste der Verlierer ein und fielen um 0,95 Prozent auf 16,62 Euro. Dem Industriekonzern drohen hinsichtlich seines Hüttenprojekts in Brasilien weitere Verzögerungen. Wegen massiver Qualitätsprobleme werde sich die Fertigstellung der Kokerei nach hinten verschieben, erfuhr das "Handelsblatt" aus Konzernkreisen. Aktien des Wettbewerbers Salzgitter sanken am Indexende um 3,06 Prozent auf 57,29 Euro.

Im MDAX stiegen die Titel von HeidelbergCement nach einem Zwischenbericht über die Zahlen der ersten fünf Monate des Jahres um 5,05Prozent auf 27,90 Euro an die Index-Spitze. Christoph Schmidt, Analyst bei der N.M.F. AG, hebt das Kostensenkungsprogramm als einzig erwähnenswerten Punkt aus dem Zwischenbericht hervor. Dieses liege über den ursprünglichen Plänen des Unternehmens. Zudem gaben die Anleger 1,80 Prozent mehr für die Aktie von Wacker Chemie aus und bezahlten 78,63 Euro. Der Halbleiter-Zulieferer und Chemiekonzern rechnet im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten mit einer Verbesserung beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Hier meinte Schmidt: "Die Zahlen zum zweiten Quartal haben den Zielvorgaben des Unternehmens entsprochen und das beruhigt die Gemüter etwas."

Die Papiere von ProSiebenSat.1 Media bildeten derweil mit minus 9,12 Prozent auf 3,39 Euro das Schlusslicht unter den mittelgrossen Werten. Ein Händler führte das Minus darauf zurück, dass der Vertriebsvorstand Klaus-Peter Schulz nach nicht einmal einem Jahr das Handtuch geworfen hat, wie am Vortag mitgeteilt worden war. "Nun gibt es wieder keine Führungsvorgaben, wohin denn nun die Zielkunden-Reise bei ProSieben gehen soll", sagte der Börsianer.

Der TecDAX verdankte einen Grossteil seiner Gewinne den Aufschlägen bei Infineon Technologies, die sich um 9,15 Prozent auf 2,685 Euro verteuerten. Der Chipkonzern einigte sich mit dem US-Investor Golden Gate Capital auf den Verkauf seines Geschäftsfeldes Wireline Communications (WLC). freenet AG arbeiteten sich nach einem positiven Analystenkommentar der Deutschen Bank um 4,38 Prozent auf 7,39 Euro vor. Die Titel von Jenoptik verteuerten sich um 9,47 Prozent auf 3,12 Euro. Der Technologiekonzern rechnet mit einem Millionen-Auftrag für die Lieferung von Bauteilen für den neuen Schützenpanzer "Puma" der Bundeswehr.