Der SDax hat den Anlegern 2025
im Vergleich zu den wichtigsten deutschen Aktienindizes die größten
Kursgewinne eingebracht. Um 25,26 Prozent legte der Index der
kleineren Börsenwerte zu und damit mehr als seine beiden größeren
deutschen Pendants Dax und MDax .
Die größten Gewinner und Verlierer im SDax im Überblick:
1. Friedrich Vorwerk plus 203,91 Prozent - Der Kurs
des Energieinfrastruktur-Ausrüsters hat in diesem Jahr mit einer
Rekordrally von der Fantasie für die deutschen
Infrastruktur-Milliarden profitiert. Als maßgeblich wurde etwa das
Großprojekt für den ersten nördlichen Abschnitt einer deutschen
Erdkabeltrasse bezeichnet. Das Unternehmen hatte seine Ziele gleich
mehrfach erhöht und damit auch dem Großaktionär MBB geholfen. Auch
wenn der Kurs seit Oktober wieder etwas zurückgekommen ist, sind die
Aktien nach dem MDax-Spitzenreiter Thyssenkrupp der
zweitgrößte Gewinner unter den Mitgliedern in den drei großen
Indizes aus der Dax-Familie.
2. Alzchem plus 171,93 Prozent - Die Aktien haben vor
allem im ersten Halbjahr eine starke Rally hinter sich gebracht.
Dabei waren sie als möglicher Profiteur der
Verteidigungsinvestitionen ins Blickfeld geraten, weil das
Spezialchemieunternehmen unter anderem die Sprengstoff-Komponente
Nitroguanidin herstellt, für die der Aufbau neuer Kapazitäten in
Deutschland und den USA im Gange ist. Die Aktien hatten im November
über der 167-Euro-Marke ein Hoch seit 2017 erreicht.
3. Salzgitter plus 153,41 Prozent - Dem Stahlkonzern
hat eine späte Rally geholfen. Als Treiber galt die Entschlossenheit
der EU-Kommission, im Stahlsektor mit Schutzmaßnahmen gegen
Billigkonkurrenz aus China vorzugehen. Der JPMorgan-Experte Dominic
O'Kane hatte betont, dass dies ein "Game-changer" für die Branche
sei. Als weiterer Impuls kam die Fantasie hinzu, dass die Aktien von
möglichen Geschäften in der Ukraine profitieren könnten, falls der
russische Angriffskrieg enden sollte.
(...)
48. Verve Group minus 44,38 Prozent - Die Aktie hat
seit ihrem SDax-Aufstieg im Juli bei Anlegern einen schweren Stand.
Bei dem schwedischen Werbetechnologie-Anbieter ist die Entwicklung
geprägt von Konjunktursorgen und einer Schwäche am Werbemarkt. Eine
gekappte Prognose wegen Technikproblemen und Wechselkursen
hinterließ bei Anlegern schnell eine negative Duftmarke und dies
nahm seinen Lauf mit belastenden Quartalszahlen, die den Kurs im
November auf das tiefste Niveau seit Anfang 2024 drückten.
49. Hellofresh minus 47,64 Prozent - Aus dem
Kochboxenlieferanten, der 2021 als Profiteur der Corona-Pandemie
sogar eine Zeit lang im Dax war, ist mittlerweile wieder ein
SDax-Wert geworden. Der Anlagehintergrund war 2025 geprägt von
Restrukturierungen. Stand im Februar noch ein Einjahreshoch zu
Buche, litten die Aktien im weiteren Verlauf unter Sorgen über die
Nachfrage auf dem wichtigen Markt Nordamerika. Auf einen trüben
Ausblick folgte im August eine Gewinnwarnung, zu der auch der starke
Euro beitrug. Die Aktie galt 2025 auch als beliebt bei Spekulanten,
die auf fallende Kurse setzen.
50. Gerresheimer minus 61,15 Prozent - Schon 2024
machten sich zum Ende hin Sorgen breit um die Belieferung der
Pharmaindustrie mit Spritzen für Abnehmmedikamente. Eine Erholung im
Februar verpuffte genauso wie die dafür verantwortliche
Übernahmefantasie, die sich bislang nicht bewahrheitete. Nach einer
fast vollständig gestrichenen Dividende und mehrfach gesenkten
Jahreszielen war von verloren gegangenem Vertrauen die Rede. Eine
Prüfung des Konzernabschlusses durch die Finanzaufsicht Bafin sorgte
zudem für Unsicherheit. Der daraus resultierende Korrekturbedarf
erwies sich aber als überschaubar.
Anmerkung: Die größten SDax-Verlierer Hellofresh und Gerresheimer
waren den größten Teil des Jahres Bestandteil des MDax und sind erst
am 22. Dezember in den SDax abgestiegen. Aus der Wertung ausgenommen
sind die frisch aufgenommenen Aktien von Ottobock ,
für die eine Jahresentwicklung nach dem Börsengang im Oktober nicht
feststellbar ist./tih/bek/jha/