ROUNDUP: China setzt mit Raketen Militärmanöver rund um Taiwan fort
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PEKING/TAIPEH (dpa-AFX) - China hat sein großes Militärmanöver rund um Taiwan am zweiten Tag mit weiteren Übungen unter Einbeziehung von Raketen fortgesetzt. Wie das chinesische Militär mitteilte, wurden Schießübungen mit scharfer Munition durchgeführt sowie ein simulierter gemeinsamer Langstreckenangriff von Heer, Marine, Luftwaffe und Raketentruppen geübt.
Zum Einsatz kamen demnach rund um Taiwan zudem Zerstörer, Fregatten, amphibische Angriffsschiffe sowie Kampf- und Bomberflugzeuge. Auch habe das Militär Übungen zur Einnahme wichtiger Häfen abgehalten.
"Provokativ und rücksichtslos"
Nach Angaben des taiwanischen Verteidigungsministeriums feuerten Einheiten der Volksbefreiungsarmee aus der chinesischen Küstenprovinz Fujian in zwei Wellen 27 Raketen ab. Im Süden Taiwans seien einige Raketen innerhalb der 24-Seemeilen-Sperrzone, jedoch außerhalb der 12-Seemeilen-Hoheitsgewässer eingeschlagen.
Im August 2022 hatte China nach dem Besuch der damaligen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, bei großangelegten Schießübungen erstmals in dieser Form Raketen in Gewässer vor der Küste Taiwans abgefeuert.
Es handele sich um "provokative und rücksichtslose Handlungen", die nicht nur Frieden und Stabilität in der Region schwer beeinträchtigten, sondern auch erhebliche Sicherheitsrisiken sowie Störungen für Schifffahrt, Handel und Flugrouten mit sich brächten, hieß es aus Taiwan.
Große Zahl chinesischer Flugzeuge und Drohnen
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Taipeh wurden bis Dienstagmorgen innerhalb eines Tages 130 Einsätze chinesischer Militärflugzeuge und Drohnen rund um die Insel registriert. Das ist der zweithöchste Wert für einen solchen Zeitraum. Nur im Oktober 2024 wurden während des Manövers "Joint Sword 2024B" mit 153 Flügen noch mehr Aktivitäten gezählt. Zusätzlich registrierte Taiwan 14 chinesische Kriegsschiffe, acht weitere staatliche Schiffe sowie einen Höhenballon.
Auch im Verlauf des Dienstags wurden zahlreiche weitere Flugzeuge und Schiffe registriert.
China hatte das Manöver am Montag unter dem Codenamen "Mission Gerechtigkeit 2025" begonnen. Peking bezeichnete die Übungen als "ernste Warnung" an "separatistische Kräfte".
Manöver folgt auf Zusage für US-Waffenlieferungen
Seit 2022 hat China mehrfach große Militärübungen dieser Art rund um Taiwan abgehalten. Beobachter sehen in dem aktuellen Manöver auch eine Reaktion auf jüngst von den USA genehmigte Waffenlieferungen an Taiwan. Zugleich verschärften sich zuletzt die Spannungen mit Japan, nachdem die Regierung in Tokio erklärt hatte, die Sicherheit Taiwans sei eng mit der Sicherheit Japans und der Region verbunden.
China betrachtet Taiwan als Teil seines Staatsgebiets, obwohl die Insel eine von Peking unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat. Die Volksrepublik will sich Taiwan einverleiben und droht mit dem Einsatz des Militärs, sollte dies nicht auf friedlichem Wege gelingen./jpt/DP/nas
AXC0077 2025-12-30/13:10