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ROUNDUP: Rheinmetall konzentriert sich auf Rüstung - Autogeschäft wird verkauft

Zur Konzentration auf Rüstung will der Rheinmetall -Konzern sein ziviles Geschäft verkaufen. Mit zwei Bietern soll der Verkauf verhandelt werden, eine Vertragsunterzeichnung strebt das Management für das erste Quartal 2026 an, wie der Dax -Konzern am Mittwochabend mitteilte. Bereits seit April seien Gespräche mit Interessenten geführt worden, hieß es weiter.

Bei dem zu verkaufenden Konzernteil handelt es sich vorwiegend um die Autozulieferung und Teile für die Energiewirtschaft. Die Sparte Power Systems und weitere dazugehörende Gesellschaften werden von nun an buchhalterisch vom Konzern getrennt und als nicht fortgeführte Bereiche geführt, weswegen der Konzern auch seine Prognose anpasste.

Über einen Verkauf wurde bereits länger spekuliert. Die Kursreaktion der im Dax notierten Aktie war am Donnerstag daher überschaubar. Barclays-Analyst Afonso Osorio sprach von "einem Schritt in die richtige Richtung". Seit langem gibt bei Rheinmetall die Rüstungssparte den Ausschlag über das Wohl und Wehe an der Börse. Deswegen konzentrierten sich die Analysten auch weniger auf den Schritt an sich, sondern den neuen Ausblick. Dieser liege für das weitergeführte Rüstungsgeschäft auf Umsatzebene um fünf Prozent unter den bisherigen Zielen, notierte etwa David H Perry von JPMorgan. Chloe Lemarie von Jefferies führt dies auf Gegenwind in einem Werk im spanischen Murcia und andere Verzögerungen zurück.

Unklarheit herrscht laut Perry beim operativen Ergebnis (Ebita), da der Konzern zuvor keine Margenprognose für seinen Verteidigungsbereich abgegeben habe. Beim freien Barmittelfluss werde indes eine bedeutend bessere Entwicklung erwartet als zunächst in Aussicht gestellt.

Der Umsatz der weitergeführten Geschäfte dürfte in diesem Jahr um 30 bis 35 Prozent wachsen gegenüber einem vergleichbaren Erlös von 7,7 Milliarden Euro ein Jahr zuvor, teilte Rheinmetall mit. Die operative Ergebnismarge erwartet Chef Armin Papperger zwischen 18,5 und 19 Prozent gegenüber dem Vergleichswert von 18 Prozent aus dem Vorjahr.

Bisher standen für den Gesamtkonzern ein Umsatzplus von 25 bis 30 Prozent in den Planungen und eine operative Marge von rund 15,5 Prozent.

Rheinmetall profitiert massiv vom Rüstungsboom und will den Umsatz binnen sechs Jahren auf zirka 50 Milliarden Euro in etwa verfünffachen. Als Folge des Ukraine-Krieges bekommt das Unternehmen deutlich mehr Aufträge für Artillerie, Munition, Flugabwehr und Panzer. Zum einen liefert der Konzern direkt an die Ukraine, zum anderen stocken Nato-Staaten ihre Lager auf und modernisieren ihre Bestände, um für einen möglichen russischen Angriff gewappnet zu sein. Rheinmetall will seine Produktionskapazitäten erheblich aufstocken./men/mis/nas/jha/

 ISIN  DE0007030009

AXC0114 2025-12-18/10:47

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