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Wiener Börse schließt knapp im Plus – Versicherer glänzen

Die Wiener Börse hat sich am Mittwoch mit einem hauchdünnen Plus aus dem Handel verabschiedet. Während der heimische Leitindex ATX nur minimal zulegte, sorgten vor allem die Versicherungswerte für Bewegung. Im Fokus der Anleger stehen nun die anstehenden Zinsentscheidungen großer Notenbanken.

ATX kämpft sich knapp ins Plus

Der Handel an der Wiener Börse verlief zur Wochenmitte ohne große Überraschungen. Der ATX gewann lediglich 0,08 Prozent und schloss bei 5.177,59 Punkten. Das europäische Umfeld zeigte sich weitgehend richtungslos, und auch an der Wall Street ging es zuletzt bergab.

Experten der Helaba sehen die Volatilität an den Märkten weiterhin als gering an. Weder die Stimmungsindikatoren aus der Eurozone noch der US-Arbeitsmarktbericht hätten für größere Aufregung gesorgt. Die Zinserwartungen blieben stabil. Doch das könnte sich bald ändern.

Spannende Tage für die Notenbanken stehen bevor

Die Ruhe vor dem Sturm? Am Donnerstag rücken die US-Inflationsdaten als wichtiger Gradmesser für die US-Notenbank Fed ins Blickfeld. In den Folgetagen stehen dann die Zinsentscheide der EZB und der Bank of England an. Diese Termine könnten der Börse neuen Schwung verleihen – oder sie aus der Bahn werfen.

Ein kleiner Dämpfer kam bereits am Vormittag: Das deutsche Ifo-Geschäftsklima verfehlte die Erwartungen der Analysten. Das dürfte die Sorgen vor einer anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche in Europa nähren.

Vienna Insurance Group setzt Höhenflug fort

Während der Gesamtmarkt kaum Bewegung zeigte, glänzte ein Sektor ganz besonders: die Versicherer. Die Aktien der Vienna Insurance Group (VIG) legten kräftige 6,2 Prozent auf 66,50 Euro zu. Damit setzten sie ihren beeindruckenden Höhenflug fort.

  • Seit Jahresbeginn 2025 haben die VIG-Papiere bereits fast 120 Prozent an Wert gewonnen.
  • Die Analysten der Erste Group bestätigten jüngst ihre Kaufempfehlung und hoben das Kursziel von 55 auf 75 Euro an.
  • Auch der Branchenkollege Uniqa profitierte und gewann 1,2 Prozent.

Das Vertrauen der Analysten scheint ungebrochen. Die Versicherer entwickeln sich in einem schwierigen Marktumfeld zum sicheren Hafen für Investoren.

Gemischtes Bild bei Banken und Schwergewichten

Bei den anderen großen Indexmitgliedern gab es ein durchwachsenes Bild:
* Banken: Die Papiere der BAWAG fielen leicht um 0,1 Prozent, während die Erste Group um 0,6 Prozent zulegte. Raiffeisen verbilligte sich hingegen spürbar um 1,4 Prozent.
* Industrie: Voestalpine gab 0,2 Prozent nach, Wienerberger sank sogar um 1,7 Prozent. Die OMV erholte sich leicht um 0,2 Prozent.
* Technologie: Hier ging es deutlich bergab. AT&S verlor 2,8 Prozent, Frequentis sogar 6,5 Prozent. Dennoch bleiben beide Titel mit Jahresgewinnen von über 140 Prozent die absoluten Spitzenreiter im ATX.

Österreichische Inflation bleibt hartnäckig hoch

Ein Thema bereitet weiterhin Kopfzerbrechen: die Inflation. In Österreich liegt sie mit 4,0 Prozent im November weiterhin fast doppelt so hoch wie im Euroraum-Durchschnitt (2,1 Prozent). Damit bleibt die Teuerung den dritten Monat in Folge auf diesem hohen Niveau.

Immerhin ein kleiner Lichtblick: Der endgültige Wert fiel etwas günstiger aus als die erste Schnellschätzung Anfang Dezember. Für die heimische Notenbank und die Verbraucher bleibt die hohe Inflation jedoch eine spürbare Belastung.