ATX schließt knapp im Plus – VIG-Aktie schießt um über 6 Prozent nach oben
Die Wiener Börse hat sich am Mittwoch mit einem hauchdünnen Plus aus dem Handel verabschiedet. Während der Leitindex ATX nur marginal um 0,08 Prozent zulegte, sorgte eine Einzelaktie für Furore: Die Papiere der Vienna Insurance Group (VIG) schossen um starke 6,2 Prozent nach oben.
Das europäische Börsenumfeld zeigte sich zur Wochenmitte ohne klaren Trend. An der Wall Street ging es dagegen im Tagesverlauf spürbar abwärts.
Was treibt die VIG-Aktie an?
Die Performance der Vienna Insurance Group ist bemerkenswert. Die Aktie knüpfte an jüngste Gewinne an und notierte bei 66,50 Euro. Im laufenden Börsenjahr 2025 hat der Versicherer bereits ein fulminantes Plus von fast 120 Prozent verbucht.
Ein klarer Treiber: Die Analysten der Erste Group haben ihre Kaufempfehlung für die VIG bestätigt und das Kursziel kräftig von 55 auf 75 Euro angehoben. Das dürfte die Anleger euphorisch gestimmt haben. Auch die Branchenkollegin UNIQA profitierte und legte um 1,2 Prozent zu.
Banken und Schwergewichte zeigen gemischtes Bild
Bei den bankdominierten Index-Schwergewichten gab es kein einheitliches Bild:
* BAWAG gab leicht um 0,1 Prozent nach.
* Erste Group gewann 0,6 Prozent.
* Raiffeisen Bank International verbilligte sich dagegen um 1,4 Prozent.
Unter den weiteren Großwerten zeigten sich voestalpine (-0,2%) und Wienerberger (-1,7%) schwach. Die OMV erholte sich mit einem Plus von 0,2 Prozent etwas von Vortagesverlusten. Deutliche Verlierer des Tages waren die Technologiewerte AT&S (-2,8%) und Frequentis (-6,5%). Trotzdem bleiben sie mit Jahresgewinnen von jeweils über 140 Prozent die absoluten Spitzenreiter im ATX.
Inflation in Österreich bleibt hartnäckiges Problem
Neben Unternehmensmeldungen rückten auch konjunkturelle Daten in den Fokus. Die Inflation in Österreich bleibt ein Sorgenkind. Im November lagen die Verbraucherpreise um 4,0 Prozent über dem Vorjahresniveau – und damit unverändert hoch zum dritten Monat in Folge.
Damit ist die Teuerungsrate hierzulande fast doppelt so hoch wie im Euroraum-Durchschnitt, der laut Eurostat stabil bei 2,1 Prozent verharrt. Der endgültige Wert fiel zwar etwas niedriger aus als die erste Schätzung, entwarnt aber nicht.
Warten auf die großen Zinsentscheide
Die Finanzmärkte bewegen sich aktuell in einer Warteschleife. Stimmungsindikatoren wie das enttäuschende deutsche Ifo-Geschäftsklima oder der US-Arbeitsmarktbericht haben die Volatilität kaum erhöht. Die Zinserwartungen blieben stabil.
Nun richten sich alle Blicke auf die kommenden Höhepunkte: Nach den US-Inflationsdaten am Donnerstag stehen die Zinsentscheide der EZB und der Bank of England an. Diese werden die Richtung für die europäischen Börsen in den letzten Handelstagen des Jahres vorgeben.