ROUNDUP/Aktien Europa: Verluste - KI-Bedenken kehren zurück
Abermals aufgekommene Sorgen über
hohe Bewertungen von KI-Aktien haben an den Börsen Europas die
eigentlich gute Stimmung kurz vor dem Wochenende doch noch getrübt.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss am
Freitag mit 5.720,71 Punkten und damit 0,58 Prozent im Minus,
nachdem er sich zuvor noch seinem Rekordhoch von Mitte November bei
5.818 Punkten genähert hatte.
Außerhalb des Euroraums ging es ebenfalls nach unten. Der britische
FTSE 100 sank um 0,56 Prozent auf 9.649,03 Punkte und
der Schweizer SMI fiel um 0,14 Prozent auf 12.887,48
Punkte.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der
Sache vertraute Personen berichtete, hat der Software- und
Hardwarekonzern Oracle Fertigstellungstermine für
einige der Rechenzentren für den Entwickler von KI-Modellen OpenAI
von 2027 auf 2028 verschoben, vor allem wegen Arbeitskräfte- und
Materialengpässen.
Nach der langen Rally vieler KI-Werte scheint das abermals Sorgen
geweckt zu haben, wann Unternehmen angesichts knapper Ressourcen und
damit eventuell noch höherer Investitionen mit ihren KI-Geschäften
Geld verdienen werden. Solche Bedenken hatten zuletzt immer mal
wieder belastet.
Der Rückenwind für die Börsen durch die Leitzinssenkung in den USA
rückte daher erst einmal in den Hintergrund.
Im Branchentableau war zum Wochenschluss denn auch der Stoxx Europe
600 Technology mit einem Minus von knapp einem
Prozent einer der größten Verlierer. Noch schwächer schnitten
Banken- sowie Öl- sowie Rohstoffwerte
ab.
Positiv hob sich indes der Index der Finanzdienstleister
ab, der mit Rückenwind der UBS um 0,4
Prozent zulegte. Die Anteilsscheine der Schweizer Großbank zogen in
Zürich um zweieinhalb Prozent an. In der Diskussion um die künftigen
Eigenmittelanforderungen liegt laut einem Pressebericht ein
Kompromissvorschlag von bürgerlichen Schweizer Parlamentariern vor.
Der Vorschlag wolle bei hohen Sicherheiten für die Großbank auch die
"Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes berücksichtigen", hieß es in
der "Neuen Zürcher Zeitung".
Zu den größeren Verlierern im EuroStoxx 50 zählten die Papiere der
Energietechnikkonzerne Siemens Energy und Schneider
Electric mit Verlusten von gut vier sowie gut
eineinhalb Prozent. Sie litten unter dem Bericht über die
KI-Verzögerungen bei Oracle und OpenAI. Die beiden europäischen
Unternehmen gelten als Profiteure des immensen Strombedarfs von
KI-Rechenzentren./mis/jha/