ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax dreht mit US-Börsen ins Minus
Nach einer frühen Dax
-Annäherung an die 24.500-Punkte-Marke haben die
Anleger am Freitag noch auf die Bremse getreten. Der deutsche
Leitindex erreichte bei 24.474 Punkten ein Zweimonatshoch, drehte
aber ins Minus mit dem New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial
, der anfangs noch einen erneuten Rekord verbucht
hatte. An den US-Börsen waren einmal mehr Sorgen um den Megatrend
der Künstlichen Intelligenz aufgekommen.
Der Dax ging am Freitag 0,45 Prozent tiefer bei 24.186,49 Zählern
aus dem Handel. Anleger schreckten im Verlauf vor der Marke von
24.500 Punkten zurück, die laut dem Kapitalmarktstrategen Jürgen
Molnar vom Broker Robomarkets "die derzeit letzte relevante Hürde"
ist auf dem Weg zum Rekordhoch von 24.771 Punkten, das vom Oktober
stammt. In der abgelaufenen Woche hat der Dax 0,7 Prozent gewonnen.
Geht es nach den Experten von Index-Radar, bleibt die Stimmung auf
dem Parkett freundlich - trotz einiger Rücksetzer, die der Markt in
den vergangenen Tagen schon klaglos absorbiert habe. In der zweiten
Börsenreihe schlug sich der MDax zum
Freitagsabschluss denn auch etwas besser: Der Index mit den
mittelgroßen deutschen Werten verteidigte ein Plus von 0,13 Prozent
auf 29.959,19 Punkte.
Dass der Dax ins Minus drehte, lag infolge neuer KI-Bedenken auch an
Siemens Energy . Die Aktien des Energietechnikkonzerns
rutschten mit 4,3 Prozent ins Minus, nachdem aus Kreisen vermeldet
wurde, dass es bei dem US-Softwarekonzern Oracle
Verzögerungen bei der Fertigstellung von Rechenzentren für den
KI-Modellentwickler OpenAI gebe. In den Aktien von Siemens Energy
ist viel Fantasie für solche Rechenzentren eingepreist. Sie sind
deshalb mit einem Jahresplus von 135 Prozent der zweitbeste
Dax-Wert.
Gefragt waren die Aktien von Sportartikelherstellern. Adidas
legten im Dax zwei Prozent zu und Puma
im MDax 3,2 Prozent. Beide profitierten von positiven Signalen des
kanadischen Wettbewerbers Lululemon , der vor allem
wegen des stark gelaufenen China-Geschäfts die Erwartungen
übertroffen und die Jahresziele angehoben hatte.
Im Rüstungsbereich fiel Hensoldt mit einem Anstieg um
2,5 Prozent positiv auf. Der im MDax gelistete
Rüstungselektronikkonzern schloss mit dem Dax-Konzern Rheinmetall
einen langfristigen Rahmenvertrag über die Lieferung
von Radargeräten für Luftverteidigungssysteme. Rheinmetall
behauptete sich daraufhin mit 0,8 Prozent im Plus, während die Renk
-Papiere als dritter Rüstungswert 2,1 Prozent tiefer
schlossen.
Eine Kaufempfehlung durch Kepler Cheuvreux verhalf den Papieren der
Lufthansa um 4,8 Prozent nach oben. Das Verhältnis
zwischen Chancen und Risiken werde immer attraktiver, schrieb
Analyst Marc Zeck. Trotz aller Probleme, wie beispielsweise dem
Druck der Gewerkschaften oder der Konkurrenz aus dem Nahen Osten,
lasse sich das Potenzial kaum mehr ignorieren. 2026 glaubt er, dass
frühzeitig erkennbar wird, ob die Wende erfolgreich verläuft.
Mit einem Abschlag von 1,9 Prozent half es der Fraport
-Aktie nicht, dass der
Flughafenbetreiber ankündigte, erstmals seit der Corona-Pandemie
wieder eine Dividende zahlen zu wollen. Graham Hunt vom Analysehaus
Jefferies zeigte sich davon aber in einem ersten Kommentar nicht
überrascht. Das Unternehmen hatte außerdem mitgeteilt, dass der
Gewinn im kommenden Jahr wegen höherer Abschreibungen deutlich
sinken dürfte.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,58
Prozent auf 5.720,71 Punkte nach. Außerhalb der Eurozone verbuchten
auch die Leitindizes in der Schweiz und Großbritannien Verluste von
0,1 respektive 0,6 Prozent. In New York lag der Dow Jones Industrial
zuletzt mit 0,6 Prozent im Minus./tih/jha/