Wiener Börse (Nachmittag) - ATX nach Fed-Entscheid wenig bewegt / US-Leitzinssenkung und enttäuschender Oracle-Ausblick im Fokus - Bankwerte stützen ATX
Die Wiener Börse hat sich am Donnerstagnachmittag mit einem kleinen Gewinn auf ein neues Rekordhoch gestemmt. Im Fokus stand die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Vorabend, die mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte aber erwartungsgemäß ausgefallen war.
Der ATX wurde zuletzt mit einem Zuwachs von 0,17 Prozent auf 5.139 Punkten berechnet. Kurz zuvor hatte der Leitindex wenige Einheiten darüber ein weiteres Allzeithoch markiert. Der ATX Prime notierte 0,19 Prozent höher bei 2.552 Zählern. Das europäische Umfeld zeigte sich ebenfalls mit überschaubaren Gewinnen.
Die lange erwartete Zinsentscheidung der Fed sorgte letztlich nur für geringe Kursbewegungen. Laut Raiffeisen-Ökonom Franz Zobl wurden die Erwartungen an eine "falkenhafte Zinssenkung" erfüllt. So enthalte bereits der geldpolitische Beschluss Formulierungen, die auf eine mögliche Pause im Zinssenkungszyklus hindeuteten. Zudem habe es im Entscheidungskomitee zwei Gegenstimmen gegeben, und auch die aktualisierten Wirtschaftsprognosen signalisierten eine breite Bereitschaft, die Leitzinsen konstant zu halten.
Allerdings trübte sich nachbörslich die Stimmung an der Wall Street angesichts enttäuschender Umsatz- und Gewinnzahlen von Oracle etwas ein. Zwar stieg der Umsatz dank der Geschäfte mit Produkten für den KI-Einsatz kräftig, doch blieb das Wachstum in diesem Bereich hinter den Erwartungen zurück. Zudem wurden höhere Investitionen in KI-Datenzentren angekündigt.
Die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen gestaltete sich weiterhin sehr dünn. Etwas Unterstützung bekam der ATX von den schwer gewichteten Bankaktien Erste Group und BAWAG, die jeweils rund ein halbes Prozent gewannen. Unter den weiteren Schwergewichten zeigten sich OMV und Verbund hingegen mit Abgaben von gut einem Prozent.
Raiffeisen gewannen um 2,6 Prozent. Ein Handelsgericht im russischen Kaliningrad könnte noch in diesem Jahr eine Entscheidung in einer weiteren Schadenersatzklage gegen die Raiffeisenbank Russland fällen. Nachdem die Verhandlung zur im August eingebrachten Klage erst am 20. November auf Jänner vertagt worden war, wurde sie nun auf 18. Dezember vorverlegt. In der Klage fordert der russische Strabag-Aktionär Rasperia 339 Mio. Euro Schadensatz von Strabag-Mitaktionären sowie der Raiffeisenbank Russland.
spa/mik
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