, boerse-express

ATX hält die Luft an: Wiener Börse wartet auf Fed-Entscheidung

Die Wiener Börse zeigte sich am Mittwoch in einer abwartenden Starre. Der heimische Leitindex ATX schloss mit einem kaum messbaren Plus von 0,01 Prozent bei 5.129,90 Punkten. Damit wurde das Vortageshoch nur hauchdünn übertroffen – ein Zeichen der allgemeinen Zurückhaltung vor einem großen internationalen Ereignis.

Der Grund für die Flaute liegt in Übersee: Die Anleger hielten sich vor der anstehenden Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed zurück. Auch die europäischen Leitbörsen verzeichneten mehrheitlich leichte Verluste. Die Unsicherheit ist groß, wie die Helaba-Analysten betonten: Die Fed agiere in einer Phase erhöhter Unsicherheit über den Zustand der US-Konjunktur.

Unternehmen im Fokus: Von Reparaturkosten bis zu Kurszielen

Während der Gesamtmarkt schwächelte, gab es auf Unternehmensebene einige bemerkenswerte Meldungen:

  • Verbund verlor 2,7 Prozent. Der Grund: Der Stromriese legte die Reparaturpläne für die beschädigten Pumpspeicherkraftwerke in Kaprun vor. Der wirtschaftliche Schaden wird auf 40 bis 60 Millionen Euro geschätzt und wird das Ergebnis vor allem 2026 belasten.
  • DO&CO erhielt von der Erste Group eine kräftige Kurszielanhebung von 217,50 auf 255,00 Euro bei unveränderter Kaufempfehlung. Die Aktie notierte dennoch 2,6 Prozent im Minus.
  • Die Analysten von Warburg Research bekräftigten ihre Kaufempfehlungen für Porr und Polytec. Während Porr-Aktien um 3,6 Prozent fielen, legte Polytec nach einer Verkaufsmeldung um 2,2 Prozent zu. Das Unternehmen hat sein operatives UK-Geschäft an die britische WHS-Gruppe verkauft.

Jahres-Champions und ein neuer Partner für die VIG

Im Technologie-Sektor gab AT&S um 3,6 Prozent nach. Dennoch bleibt der Leiterplatten-Hersteller mit einem Jahresplus von über 153 Prozent einer der absoluten Spitzenreiter im Börsenjahr 2025. Noch etwas besser performte bislang nur Frequentis mit plus 158 Prozent.

Leicht nachgeben mussten auch die Papiere der Vienna Insurance Group (VIG) um 0,7 Prozent, nachdem sie am Vortag stark gestiegen waren. Der Versicherer holte sich mit der International Finance Corporation (IFC), einer Tochter der Weltbank, einen prominenten Partner für sein Ukraine-Geschäft an Bord. Die IFC beteiligt sich mit je 20 Prozent an zwei ukrainischen Tochtergesellschaften. Das frische Kapital soll für die Produktentwicklung und Digitalisierung verwendet werden.

Die Börse hat ihren Atem angehalten. Die Richtung für die nächsten Tage wird nun maßgeblich von der Botschaft aus Washington vorgegeben.