Experten rechnen mit weiterer Zinssenkung durch US-Notenbank
Die US-Notenbank Federal Reserve steht an diesem Mittwoch (20.00 Uhr MEZ) erneut vor der Entscheidung: Rechtfertigt ein schwacher Arbeitsmarkt eine weitere Zinssenkung - oder sollte sie am derzeitigen Leitzins festhalten, um die hartnäckige, erhöhte Inflation in den Griff zu bekommen? Bei einer Senkung um einen Schritt - es wäre die dritte in diesem Jahr - läge die Zinsspanne dann bei 3,5 bis 3,75 Prozent.
Experten gehen eher davon aus, dass der Fed-Zentralbankrat trotz fehlender Daten infolge des Shutdowns die Zinsen herabsetzt. Das Büro für Arbeitsmarktstatistik (BLS) hatte die Inflationszahlen für Oktober ausgesetzt, weil die Behörde wie viele andere zwangsweise geschlossen hatte. Erst Mitte Dezember sollen die Zahlen für November folgen.
"Man ist sich in der Fed aktuell nicht einig, ob der Fokus auf die
erhöhte Inflation oder den schwachen Arbeitsmarkt gelegt werden
soll", kommentierte Gunter Deuber, Chefvolkswirt der Raiffeisen Bank
International, vor der Entscheidung. Da die Inflation infolge der
Zollpolitik von US-Präsident Trump aber bisher geringer ausgefallen
sei als erwartet, dürfte eine Zinssenkung das wahrscheinlichere
Szenario sein, so Deuber. "Selten war die US-Notenbank so gespalten
wie vor der Sitzung nächste Woche", fasste Commerzbank
Mit ihren Zinsentscheidungen versucht die US-Notenbank, einen Kompromiss zwischen stabilen Preisen und möglichst vielen Vollbeschäftigten zu finden. Ist der Leitzins zu hoch, bremst er die Wirtschaft etwa wegen zu hoher Kreditkosten aus. Ein niedrigerer Zins stimuliert zwar Wachstum und den Arbeitsmarkt, kann aber die Inflation anheizen./ngu/DP/mis
AXC0018 2025-12-10/05:50
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