Aktien New York: Dow schwächelt vor US-Zinsentscheid
Die US-Aktienmärkte haben am Montag vor der
Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed zur Wochenmitte
nachgegeben. Der Dow Jones Industrial sank zuletzt um
0,7 Prozent auf 47.645 Punkte. Der marktbreite S&P 500
büßte 0,6 Prozent auf 6.832 Zähler ein. Für den
technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,5 Prozent
auf 25.554 Punkte abwärts.
"Man ist sich in der Fed aktuell nicht einig, ob der Fokus auf die
erhöhte Inflation oder den schwachen Arbeitsmarkt gelegt werden
soll", stellte Gunter Deuber fest, Chefvolkswirt der Raiffeisen Bank
International. Das duale Mandat der Notenbank aus Preisstabilität
und Vollbeschäftigung führe aktuell zu einem Zielkonflikt. Da die
Inflation trotz der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump aber
bisher geringer ausgefallen sei als erwartet, dürfte eine
Zinssenkung das wahrscheinlichere Szenario sein, so Deuber.
Marktanalyst Luis Ruiz vom Broker CMC Markets sprach gar vom "Weg
des geringsten Widerstands".
Nach dem Teilstillstand der US-Regierungsgeschäfte hat die Fed
allerdings noch immer nur wenige und obendrein zum Teil stark
verspätete Konjunkturdaten für ihre Entscheidungsfindung zur
Verfügung. Ob das Fehlen wichtiger Daten zu einer geldpolitischen
Lockerung animiert oder eher für ein Stillhalten spricht, sei
unklar, gab Experte Patrick Franke von der Landesbank Helaba zu
Bedenken. Der Markt überschätze die Wahrscheinlichkeit einer
vorweihnachtlichen Zinssenkung. Allerdings sei mittelfristig sowieso
unwichtig, ob die Zinsen im Dezember oder erst im Januar sinken
würden.
Der Medienkonzern Paramount will den
Hollywood-Rivalen Warner Bros. Discovery nicht
kampflos Netflix überlassen und bietet rund 108
Milliarden US-Dollar inklusive Schulden. Netflix hatte sich
vergangene Woche auf eine knapp 83 Milliarden Dollar schwere
Übernahme des Studio- und Streaming-Geschäfts von Warner geeinigt,
allerdings ohne die aktuell noch dazugehörenden Fernsehsender wie
CNN. Die Warner-Aktien und die Titel von Paramount gewannen zuletzt
3,3 beziehungsweise 7,4 Prozent, während die Netflix-Papiere 4,0
Prozent verloren.
Die Aktien von Tesla verbilligten sich um 4,2
Prozent. Zuvor hatte die Investmentbank Morgan Stanley die Titel des
E-Auto-Produzenten von "Overweight" auf "Equal-weight" abgestuft.
Analyst Andrew Percoco geht laut einem Ausblick auf die
US-Autobranche von einem "Elektroauto-Winter" aus. Dagegen sieht er
die Hersteller von Pkw mit Verbrennungsmotoren und Hybrid-Antrieb
etwas positiver.
Um mehr als 29 Prozent nach oben ging es für die Aktien von
Confluent , einem Spezialisten für das Management von
Daten, die für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz wichtig sind.
Der IT-Konzern IBM will für eine Milliardensumme das
Dateninfrastruktur- kaufen. Ziel sei der Aufbau einer Datenplattform
für generative KI. Dazu bietet der Konzern 31 Dollar je
Confluent-Aktie. Dies entspreche einem Unternehmenswert inklusive
Schulden von 11 Milliarden Dollar. Die IBM-Anteilsscheine stiegen um
0,3 Prozent.
Die Papiere von Marvell Technology sackten als
Schlusslicht im Nasdaq 100 um 7,3 Prozent ab. Am Freitag nach
US-Börsenschluss war bekannt geworden, dass die Aktie des
Halbleiter-Unternehmens nicht in den S&P-500-Index aufgenommen wird.
Zudem stuften die Analysten der Benchmark Company die Titel von
"Buy" auf "Hold" ab./edh/jha/