Wiener Börse - Moderates Plus an ruhigem Wochenstart / Atempause nach jüngster Rekordjagd - Warten auf Fed-Entscheid am Mittwoch
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An der Wiener Börse hat es an einem insgesamt ruhigen Wochenauftakt für einen moderaten Zuwachs gereicht. Als tragende Säule erwiesen sich vor allem die schwer gewichteten Bankwerte. Der ATX schloss am Montag mit einem Plus von 0,35 Prozent bei 5.099,68 Punkten. Am Freitag hatte der heimische Leitindex bei gut 5.124 Einheiten eine weitere Rekordmarke gesetzt, bevor ihm im Handelsverlauf die Luft ausgegangen war.
Der ATX Prime stieg zum Wochenstart um 0,26 Prozent auf 2.678,30 Zähler. Eine ähnlich abwartende Haltung war im europäischen Umfeld zu sehen.
Der Fokus der Marktakteure dürfte bereits auf die Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwoch gerichtet sein. Zwar wird am Markt weitgehend von einer Zinssenkung um 25 Basispunkte ausgegangen, angesichts der erhöhten Inflation und der Uneinigkeit innerhalb der Fed besteht aber größere Unsicherheit über den Zinsverlauf im kommenden Jahr. Folglich dürften die Kommunikation rund um den Zinsentscheid sowie die Fed-Projektionen zu Wachstum, Inflation, Arbeitslosenrate und den Leitzinsen genauestens beäugt werden.
Finanzwerte bekamen etwas Unterstützung von steigenden Marktzinsen. Hintergrund waren am Berichtstag unter anderem Aussagen von EZB-Direktorin Isabel Schnabel, die eine Talsohle bei den Leitzinsen signalisierte. "Sowohl die Märkte als auch die Umfrageteilnehmer erwarten, dass der nächste Zinsschritt eine Anhebung sein wird, wenn auch nicht in naher Zukunft", sagte Schnabel in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Mit diesen Erwartungen sei sie "durchaus einverstanden".
In Wien schlossen daraufhin Aktien der Banken Erste Group und BAWAG mit Gewinnen von 0,8 beziehungsweise 1,5 Prozent. Auch die Papiere der Versicherer waren gefragt, insbesondere die zuletzt stark gelaufenen VIG-Anteile zogen um weitere 1,6 Prozent an.
Unterdessen gaben die Verbund-Anteile nach einer "Underperform"-Einstufung der RBC um 1,7 Prozent auf 63,00 Euro nach. Das Kursziel setzte die kanadische Bank bei 57,50 Euro fest. Sinkende erzielte Preise, politische Interventionen in Österreich und ein Mangel an akkretiven Wachstumschancen sollten die Aktien in der kurzen Frist belasten, schrieb Analyst Alexander Wheeler.
Ansonsten blieb die Meldungslage zu heimischen Unternehmen ruhig. Etwas gestützt wurde der ATX noch von den OMV-Papieren, die sich um ein halbes Prozent verfestigten. Ebenfalls mit Aufschlägen schlossen die Bauwerte. Industrie- und Immobilientitel gaben dagegen tendenziell nach. Die heimischen Titel folgten damit überwiegend den gesamteuropäischen Branchentrends.
spa/lof
ISIN AT0000999982