ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Weitere Gewinne - Fokus auf starken Autowerten
Die europäischen Aktienmärkte haben
am Donnerstag ihre Erholung fortgesetzt. Anleger gehen weiterhin
davon aus, dass die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche ihren
Leitzins noch einmal senken wird. Dass die Ukraine und die
Vereinigten Staaten in Florida weiter nach Wegen zu einem Frieden in
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine suchen, wurde zur Kenntnis
genommen.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 baute seine
Erholung seit dem November-Zwischentief auf 4,5 Prozent aus, indem
er am Donnerstag um 0,41 Prozent auf 5.718,08 Punkte zulegte.
Gestützt wurde er - und noch stärker der deutsche Dax - von
Automobilaktien. Neben einem optimistischen Jahresausblick der Bank
of America kam es diesen Branchenwerten auch zugute, dass
US-Präsident Donald Trump Lockerungen von Kraftstoffvorgaben
ankündigt hatte.
Außerhalb des Euroraums legte der britische FTSE 100
um 0,19 Prozent auf 9.710,87 Punkte zu, während der Schweizer SMI
um 0,27 Prozent auf 12.893,61 Punkte kletterte.
Die beiden größten Gewinner im EuroStoxx waren die deutschen
Autobauer Mercedes-Benz und BMW mit
Anstiegen um bis zu 4,8 Prozent. Noch deutlicher reagierten
allerdings Renault in Paris mit plus 6,4 Prozent auf
die Nachricht, dass der Bank-of-America-Analyst Horst Schneider
zuversichtlich für Europas Autobranche gestimmt ist - und Renault
nun zum Kauf empfiehlt.
Entscheidend ist laut Schneider der geringere regulatorische Druck,
der für mehr Flexibilität sorge, schrieb er. In Europa steht das
eigentlich für 2035 geplante Verbrenner-Aus vor der Aufweichung und
auch in den USA könnten die Anforderungen an den Schadstoffausstoß
fallen. Denn Trump kündigte Lockerungen an den Vorgaben an, wie viel
Kraftstoff Fahrzeuge künftig verbrauchen dürfen. Die DZ Bank schrieb
am Donnerstag, dies spiele dem europäisch-amerikanischen Autobauer
Stellantis in die Karten.
Unter die großen Eurostoxx-Gewinner mischten sich auch die Aktien
von Schneider Electric , die 3,5 Prozent an Wert
gewannen. Die US-Bank JPMorgan hatte den Aktien mit einer
Hochstufung auf "Overweight" ein optimistisches Votum ausgesprochen.
Schneider attestierte Analyst Phil Buller in seiner Studie das
"klassenbeste Produktportfolio".
Ein negativer Ausreißer waren die Philips -Aktien, die
um 5,6 Prozent absackten. Die US-Bank Citigroup hatte sich nach
einem Gespräch auf einer hauseigenen Investorenkonferenz kritisch zu
den Perspektiven des Medizintechnikkonzerns äußerte. Veronika
Dubajova führte dabei Zollunsicherheiten und die Aussichten in China
auf.
Am Schweizer Markt waren ABB mit 2,3 Prozent Plus
gefragt. Das Unternehmen hatte eine strategische Partnerschaft im
Bereich Rechenzentren abgeschlossen. Der Technologiekonzern
übernimmt einen Minderheitsanteil am britischen Unternehmen
OctaiPipe, einem Spezialisten für Kühlsysteme von Rechenzentren.
In London waren die Aktien des Verlagshauses Future
auffällig mit einem Plus von 6,5 Prozent. Nach einem schwierigen
Jahr 2025, das unter anderem von einer schwächeren Werbenachfrage
geprägt war, überzeugte das Unternehmen mit der Prognose eines
moderaten Umsatzwachstums im bereits angelaufenen
Geschäftsjahr./tih/mis