Wiener Börse (Nachmittag) - ATX konsolidiert nach Rekordhoch / Mehrheitlich positives Umfeld - Dünne Meldungslage
Die Wiener Börse hat sich am Mittwoch nach ihrem jüngsten Höhenflug mit etwas schwächerer Tendenz präsentiert. Der ATX befand sich kurz nach 14.40 Uhr mit minus 0,41 Prozent bei 5.051 Punkten nur knapp über dem Tagestief. Überraschend schwach ausgefallene Daten vom US-Arbeitsmarkt belasteten den Leitindex am Nachmittag etwas.
Der ATX Prime notierte bei 2.510 Zählern und damit um 0,42 Prozent tiefer. Am Vortag hatte der ATX seine Rekordserie mit einem neuen Allzeithoch von 5.071,68 Punkten fortgesetzt, und auch der ATX Prime übertraf erstmals seine 18 Jahre alte Bestmarke. An anderen europäischen Leitbörsen überwogen zur Wochenmitte hingegen die positiven Vorzeichen, wobei sich die Kursausschläge jedoch in Grenzen hielten.
Die Zahl der Beschäftigten in der Privatwirtschaft der USA ist im November unerwartet gesunken, wie aus den Daten des Arbeitsmarktdienstleisters ADP hervorgeht. Dessen Zahlen werden derzeit besonders beachtet, da wegen der mittlerweile beendeten teilweisen Schließung der Bundesbehörden offizielle Arbeitsmarktdaten verspätet veröffentlicht werden. Zuvor hatten am Vormittag Stimmungsdaten der europäischen Dienstleister positiv überrascht. Am Nachmittag rückt nun noch der ISM-Serviceindex aus den USA in den Fokus.
Zudem verfolgen Marktteilnehmer die jüngsten Entwicklungen in den Ukraine-Gesprächen. Russland und die USA kamen bei einem längeren Treffen im Kreml einem möglichen Kriegsende offenbar nicht näher, wollen den Dialog nach Moskauer Angaben jedoch fortsetzen.
Vor diesem Hintergrund gaben einige der Titel nach, die zuletzt als potenzielle Profiteure eines Friedens gehandelt wurden. Wienerberger und RBI verloren jeweils knapp zwei Prozent. Dem entgegen führten Porr und Strabag den ATX mit Gewinnen von 0,8 bzw. 2,6 Prozent an.
Die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen gestaltete sich ansonsten bis auf Analystenkommentare dünn. Die zuletzt sehr stark gelaufenen voestalpine-Aktien büßten 1,8 Prozent ein, obwohl JPMorgan-Analyst Dominic O'Kane den Stahlkonzern zu seinen Favoriten zählte. Der neue Stahl-Protektionismus der Europäischen Union werde bei Stahlkonzernen für eine kräftige Gewinnerholung sorgen, schrieb er in seinem Ausblick auf 2026 vom Dienstagabend.
Aktien der UNIQA notierten 1,6 Prozent schwächer bei 14,80 Euro. Die Analysten der Erste Group haben die Empfehlung für die Aktien von "Accumulate" auf "Hold" gesenkt. Der zuständige Experte Thomas Unger erhöhte jedoch gleichzeitig das Kursziel für den Versicherer von 14,2 auf 16,3 Euro.
Für die Aktien des Flughafen Wien (Vienna International Airport) haben die Erste-Analysten ihre Empfehlung ebenfalls von "Accumulate" auf "Hold" gesenkt. Das Kursziel wurde von der zuständigen Expertin Vladimira Urbankova von 62,2 Euro auf 57,7 Euro gekürzt. Flughafen-Aktien zeigten sich 1,1 Prozent leichter bei 54,40 Euro.
spa/lof
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