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"Qivalis" - Banken-Konsortium will Euro-Stablecoin ausgeben / Gemeinsames Unternehmen "Qivalis" soll die Kryptowährung ausgeben - Eigenname der Währung noch nicht bekannt - BNP Paribas als Neuzugang fürs Konsortium

Über das gemeinsame Unternehmen Qivalis wollen zehn europäische Großbanken - darunter die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) - einen eigenen Euro-Stablecoin auf den Markt bringen. Das gab die Spitze des neugegründeten Unternehmens bei einer Pressekonferenz in Amsterdam bekannt. Seit der ersten Ankündigung im September sei die französische BNP Paribas dem Projekt hinzugestoßen. Die neue Kryptowährung soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 auf den Markt kommen.

Vorstandschef von Qivalis wird Jan-Oliver Sell, der bis zum Frühjahr 2025 bei der Krypto-Handelsplattform Coinbase tätig war. Dem Aufsichtsrat wird der Brite Howard Davies vorstehen. Er war in der Vergangenheit unter anderem Aufsichtsrat der NatWest Group sowie Direktor der London School of Economics. Dass man den neuen Stablecoin als Konsortium angehe, "maximiert die Fähigkeit für Individuen, am Markt teilzunehmen", so Davies.

Wie die neue Kryptowährung selbst heißen wird, wurde noch nicht bekannt gegeben. Qivalis selbst soll von der niederländischen Zentralbank lizenziert und beaufsichtigt werden. Neben der RBI und der BNP Paribas nehmen noch die Bank-Austria-Mutter UniCredit, ING, Banca Sella, KBC, Danske Bank, DekaBank, SEB und CaixaBank an dem Konsortium teil.

Risikominimierung als Vorteil von Stablecoins

Stablecoins basieren wie Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie, sind aber mit klassischen Anlagen wie Währungen oder Anleihen gedeckt - in diesen Fall dem Euro. Laut Qivalis-Finanzchef Floris Lugt, der bisher für "digital assets" bei der Großbank ING zuständig war, steht noch nicht fest, welche Banken die nötigen Euros zur Besicherung der neuen Kryptowährung halten werden. Diese Entscheidung werde auf Basis des Risikoprofils der Banken getroffen.

Die neue Unternehmensspitze war bei der Pressekonferenz bemüht, die Notwendigkeit des neuen Projektes darzulegen. Als privates Konkurrenzprodukt zum geplanten Digitalen Euro der Europäischen Zentralbank (EZB) sieht man sich nicht, da Letzterer seines Wissens nach nicht auf der Blockchain-Technologie aufbauen werde (also kein Euro-Stablecoin sei; Anm.), so Lugt. Im Gegensatz zu bestehenden Euro-Stablecoins kleinerer FinTech-Firmen, würden die teilnehmenden Großbanken dem Projekt das nötige Vertrauen möglicher Nutzer einbringen. Als Vorteil der Blockchain-Technologie hob Lugt deren Programmierbarkeit hervor. Dies könne das Risiko bei Geldtransaktionen reduzieren, indem zum Beispiel eine Überweisung nicht nur vertraglich, sondern auch technisch an die Kondition gebunden werde, dass zuvor eine andere Transaktion getätigt wurde.

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