Aktien New York: Verhaltener Dezember-Auftakt im Zuge von Bitcoin-Turbulenzen
Der Start in den Dezember ist am Montag an den
US-Börsen mit negativen Vorzeichen mäßig ausgefallen. Während die
Nasdaq-Börse ihre frühen Verluste so gut wie aufholen konnte, blieb
für den Dow Jones Industrial ein moderates Minus auf
der Kurstafel. Für den stärker auf Standardwerte fokussierten
Leitindex droht nach fünf positiven Handelstagen eine Serie zu
reißen.
Der Dow gab zwei Stunden vor Schluss noch um 0,3 Prozent auf 47.556
Punkte nach. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um
0,1 Prozent auf 6.840 Zähler nach unten, während der
technologielastige Nasdaq 100 0,1 Prozent tiefer
stand bei 25.416 Punkten. In den Anfangsminuten hatte letzterer noch
deutlich um mehr als ein Prozent nachgegeben.
Nach der jüngsten Erholungsrally wurden Anleger etwas vorsichtiger.
Zum Sinnbild einer global nachlassenden Risikobereitschaft wurden
vor allem Kryptowährungen, während Sorgen wegen einer möglichen
Leitzinserhöhung in Japan weltweit die Anleger beschäftigten.
Mit dem ISM-Einkaufsmanagerindex kamen auch schwache
Konjunktursignale aus der US-Industrie. "Die US-Industrienachfrage
bleibt schwach, was im Gegensatz steht zu einigen positiveren,
zuletzt erhobenen Daten", schrieb Analyst Julian Mitchell von der
Barclays-Bank. Er geht weiterhin davon aus, dass eine kurzfristige
industrielle Erholung vorerst sehr langsam und unruhig verlaufen
wird.
Anleger nehmen solche Daten genau unter die Lupe vor dem
Zinsentscheid der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. Derzeit
wird eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine erneute Leitzinssenkung
eingepreist.
Die Währungshüter stehen auch im Fokus, weil US-Präsident Donald
Trump seit Monaten Druck auf den Fed-Chef Jerome Powell ausübt und
diesen im kommenden Jahr ersetzen will. Nach Informationen der
Nachrichtenagentur Bloomberg gilt Kevin Hassett, der Vorsitzende des
Nationalen Wirtschaftsrats im Weißen Haus, als Favorit für seine
Nachfolge.
Nvidia waren am Montag zunächst unter den
"Magnificent 7" der größte Verlierer, drehten aber zuletzt mit 1,5
Prozent ins Plus. Der Chipkonzern investiert im Rahmen einer
Entwicklungs- und Designpartnerschaft zwei Milliarden Dollar in
Aktien des Softwareherstellers Synopsys . Dies hievte
die Synopsys-Titel um 4,7 Prozent nach oben.
Bei Strategy machte sich der Rücksetzer bei
Kryptowährungen bemerkbar. Für die Aktien ging es nach ihrer
jüngsten Stabilisierung um neun Prozent abwärts. Das eigentlich als
Softwarehersteller bekannte Unternehmen investiert seit einigen
Jahren stark in Kryptowährungen. Während der Bitcoin-Kurs am Montag
um sechs Prozent absackte, machten sich unter Anlegern Bedenken
breit, dass bei einem weiteren Rückgang der Kurse der Verkauf von
Krypto-Beständen notwendig werden könnte.
Verluste mussten Anleger in der Breite im Pharmasektor einstecken.
Bei Merck & Co wurde ein Abschlag von zwei Prozent
damit in Zusammenhang gebracht, dass der Konzern Anleihen im Wert
von bis zu acht Milliarden US-Dollar ausgeben möchte, um die
Übernahme von Cidara Therapeutics zu refinanzieren.
Hohe Abschläge von bis zu sechs Prozent gab es bei den
Biotech-Unternehmen Moderna und Biontech
, die während der Corona-Pandemie gemeinsam für ihre
Impfstoffe bekannt geworden waren. Am Markt wurde darauf verwiesen,
dass die US-Arzneimittelbehörde FDA in einem internen Schreiben neue
Beschränkungen für die Zulassung von Impfstoffen angekündigt habe.
Ein Lichtblick waren im Dow die Aktien von Walt Disney
. Der neue Film des Unterhaltungskonzerns, "Zootopia
2", legte in China den zweitbesten Kinostart eines ausländischen
Films aller Zeiten hin. Am Markt hieß es, dies gebe der Filmsparte
des US-Medienkonzerns einen Schub in einem wichtigen Markt.
Der Kurs von Barrick Mining setzte seinen vom
steigenden Goldpreis getriebenen Höhenflug der vergangenen Monate
mit einem Plus von 1,8 Prozent fort. Die Titel stehen mittlerweile
auf ihrem höchsten Stand seit 2012. Das Bergbau-Unternehmen prüft
einen Börsengang seiner Goldaktivitäten in Nordamerika./tih/mis