Aktien Frankfurt: Anleger honorieren Fortschritte bei Ukraine-Friedensgesprächen
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben
auch am Mittwoch erleichtert auf weitere positive Signale in den
Ukraine-Verhandlungen reagiert. "Viele, die zuletzt vergeblich nach
Kaufargumenten gesucht haben, finden sie jetzt", kommentierte
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners die Fortschritte in
den Verhandlungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen
die Ukraine.
Der Dax notierte gegen Mittag 0,3 Prozent höher bei
23.544 Punkten. Damit schaffte es der deutsche Leitindex über die
200-Tage-Linie bei 23.481 Punkten, die unter Investoren als
längerfristiger Trendindikator gilt und in der Vorwoche erstmals
seit April wieder unterschritten worden war.
Für den MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten
ging es am Mittwochmittag um 0,5 Prozent hoch auf 29.147 Zähler. Der
Eurozonen-Index EuroStoxx 50 gewann 0,6 Prozent.
Stahlwerte standen ganz oben in der Anlegergunst. Die Aktien von
Thyssenkrupp waren mit einem Kursaufschlag von 4,7
Prozent Spitzenreiter im MDax. Die Titel der Salzgitter AG
im Sdax schnellten nach einer Kaufempfehlung der
Deutschen Bank um 7,9 Prozent nach oben. Die Analysten Bastian
Synagowitz und Liam Fitzpatrick sehen im Aktionsplan der
Europäischen Kommission eine stahlfreundlichere Politik. Der Sektor
würde damit attraktiver und in jene Stellung gebracht, in der die
Zement- und Verteidigungsbranche vor einigen Jahren gewesen sei,
hieß es.
Die Papiere der jüngst von Thyssenkrupp abgespaltenen Marine-Werft
Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) gewannen 4,1
Prozent auf 62,40 Euro. Analyst Sriram Krishnan von der Deutschen
Bank sieht nach dem jüngsten Kursrutsch eine Einstiegschance und
riet mit einem Ziel von 80 Euro zum Kauf.
Zu den attraktiveren Branchen gehörten auch die Bankenwerte. Im Dax
waren die Anteilsscheine der Commerzbank mit plus 2,8
Prozent am meisten gefragt. Damit bauten sie ihre Erholung in dieser
Woche auf rund 5 Prozent aus. Die Titel der Deutschen Bank
verteuerten sich um 1,5 Prozent.
Die Aktien von Aroundtown büßten als Schlusslicht im
MDax 5,3 Prozent ein. Der Gewerbeimmobilien-Spezialist hielt seine
Nettomieteinnahmen in den ersten neun Monaten trotz des Verkaufs von
Immobilien in etwa stabil. Der Rückgang des operativen Ergebnisses
(FFO 1) habe sich im dritten Quartal im Vergleich zum ersten
Halbjahr aber beschleunigt, monierte Jefferies-Analystin Stephanie
Dossmann. Zudem sei die Leerstandsquote im Office-Bereich
gestiegen./edh/stk