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Wiener Börse: ATX nähert sich Rekordhoch nach starkem Aufwärtstrend

Der Wiener Aktienmarkt setzt seinen Höhenflug fort - und das trotz durchwachsener US-Konjunkturdaten. Der ATX kletterte am Donnerstag weiter nach oben und nähert sich damit Schritt für Schritt seinem historischen Rekordniveau aus dem Jahr 2007. Ein bemerkenswerter Aufwärtstrend, der Anleger aufhorchen lässt.

ATX im Höhenrausch: Rekordjahr 2007 in greifbarer Nähe

Gegen 14.40 Uhr notierte der heimische Leitindex mit einem Plus von 0,60 Prozent bei 4.838,22 Punkten. Damit setzte der ATX seinen kräftigen Aufwärtstrend vom Vortag fort, als er bereits zwei Prozent zulegte. Besonders beeindruckend: Dieser Anstieg erfolgte nach vier klaren Verlusttagen in Folge.

Das Rekordhoch bei 5.011 Einheiten vom Juli 2007 rückt damit wieder in greifbare Nähe. Die US-Konjunkturdaten konnten den österreichischen Markt kaum bremsen. Auch an den europäischen Leitbörsen ging es mit den Aktienkursen weiter nach oben.

US-Daten bringen gemischte Signale

In den USA fielen die verspätet publizierten Arbeitsmarktdaten durchwachsen aus. Während im September unerwartet viele Stellen neu geschaffen wurden, lag die Arbeitslosenquote leicht über den Erwartungen. Das dürfte die Anleger verunsichert haben.

Allerdings sorgten bereits am Vorabend überraschend starke Quartalsergebnisse des US-Technologiegiganten Nvidia für international positive Impulse. Offenbar wogen diese positiven Nachrichten schwerer als die gemischten Arbeitsmarktdaten.

Drei heimische Unternehmen im Fokus

Am heimischen Aktienmarkt rückten drei Unternehmen mit ihren Geschäftszahlen ins Rampenlicht:

Porr mit solider Performance
Der Baukonzern baute seinen Gewinn in den ersten drei Quartalen 2025 deutlich aus. Unter dem Strich blieben 70 Mio. Euro - ein Plus von 15,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Umsatz war stabil bei 4,62 Mrd. Euro. Die Analysten von Warburg Research bestätigten ihre Kaufempfehlung bei unverändertem Kursziel von 37,00 Euro.

SBO mit deutlichen Rückschlägen
Ganz anders beim Ölfeldausrüster SBO: Die Papiere gaben starke 7,3 Prozent nach. Das Unternehmen verzeichnete in den ersten neun Monaten 2025 einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis. Die Erlöse sanken um 15,8 Prozent auf 358,2 Mio. Euro, das Ergebnis nach Steuern verringerte sich von 34,4 auf 21,6 Mio. Euro.

UNIQA profitiert von ruhiger Naturkatastrophen-Saison
Die Versicherung UNIQA konnte dank des weitgehenden Ausbleibens von Naturkatastrophen nach drei Quartalen Einnahmen und Gewinn steigern. Das Konzernergebnis stieg um 26,1 Prozent auf 333 Mio. Euro, die verrechneten Prämien erhöhten sich um 9,2 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro. Die Aktie reagierte mit einem Plus von 5,2 Prozent.

Technologie- und Bankensektor zeigen Stärke

In einem starken europäischen Technologiesektor nach den Nvidia-Ergebnissen zogen die AT&S-Anteilsscheine um 2,3 Prozent an. Unter den schwergewichtigen Banken kletterten die Titel der Raiffeisen Bank International um 3,4 Prozent, BAWAG verteuerten sich um 1,4 Prozent. Lediglich Erste Group gab 0,4 Prozent nach.

Der Wiener Aktienmarkt zeigt sich damit erstaunlich robust. Ob der ATX tatsächlich sein Rekordhoch von 2007 erreichen kann? Die aktuellen Entwicklungen lassen zumindest Hoffnung aufkeimen.