ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax nochmals schwach vor Nvidia-Zahlen
Vor den mit Spannung erwarteten Quartalszahlen
von Nvidia bleiben die Anleger am Mittwoch
angespannt. Von dem Chipkonzern erhoffen sie sich nach
US-Börsenschluss Signale zum Boomthema Künstliche Intelligenz.
Außerdem könnte am Abend das Protokoll der jüngsten
US-Notenbanksitzung wichtige Erkenntnisse in puncto einer möglichen
Leitzinssenkung im Dezember liefern.
Ein klares Bild ergab sich nicht, denn in der ersten Handelsstunde
schwankte der Dax um seinen Schlusskurs vom Vortag; da war er auf
seinem niedrigsten Niveau seit Juni angekommen. Zuletzt lag der Dax
mit 0,2 Prozent im Minus bei 23.141 Punkten. Er
notiert unter seinem 200-Tage-Durchschnitt und ist damit
charttechnisch angeschlagen. Mehr als fünf Prozent hat der Dax
binnen einer Woche verloren.
Andere Indizes in Deutschland und Europa entwickelten sich
durchwachsen: Für den MDax ging es zuletzt zwar um
0,2 Prozent auf 28.543 Punkte nach oben, der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx bewegte sich aber relativ deutlich mit 0,4
Prozent im Minus.
Sorgen rund um die Bewertung von Technologiewerten hatte jüngst die
Stimmung am globalen Aktienmarkt rasant eingetrübt. Deshalb wird den
Resultaten von Nvidia am Mittwoch nochmals mehr Bedeutung
beigemessen als ohnehin üblich. Der Chipkonzern stehe vor der
Aufgabe, hohe Erwartungen zu erfüllen und zudem die erhebliche
Skepsis hinsichtlich der Investitionen in KI zu zerstreuen, schrieb
am Vortag der Analyst Vivek Arya von der Bank of America
.
"Zu dieser Gemengelage gesellen sich auch noch die Sorgen über den
Zustand des Zinssenkungszyklus in den Vereinigten Staaten", hieß es
am Morgen von der NordLB. Die Märkte seien derzeit sensibler
gegenüber möglichen zurückhaltenden Tönen seitens der Fed, die im
Dezember ihren letzten Zinsentscheid für dieses Jahr treffen wird.
Nachgeholte Daten zur Entwicklung des US-Jobmarktes im September
dürften deshalb am Donnerstag von großer Relevanz werden.
Positiv auf fielen im frühen Mittwochshandel die Aktien von
Nutzfahrzeugherstellern. Jene von Daimler Truck
erklommen im Dax mit einer Erholung um 3,2 Prozent die
Spitzenposition und Traton folgten dem im MDax um 2,8
Prozent nach oben. Als erleichternd wurde laut Händlern aufgefasst,
dass die US-Umweltbehörde EPA an neuen Abgasregeln für 2027
festhalte, aber Bereitschaft zeige, deren Einhaltung finanziell
weniger aufwendig zu machen.
Unter den Nebenwerten waren die Aktien von Hypoport
gefragt, indem sie sich um fast elf Prozent von ihrem Tief seit zwei
Jahren erholten. Der Finanzdienstleister hat am Vorabend nach
Börsenschluss Aktienrückkäufe für bis zu 10 Millionen Euro
angekündigt. Das Programm soll bis zum 30. Januar 2026 abgeschlossen
werden.
Ansonsten bewegten Analystenumstufungen. Für SMA Solar
ging es um 8,3 Prozent hoch nach einer Kaufempfehlung
des Investmenthauses Jefferies. Nach einem Rückschlag am Vortag
kehrten die Aktien des Solartechnikanbieters mit einem erneuten Hoch
seit Juni 2024 auf ihren Erholungspfad zurück. Analyst Constantin
Hesse lobte die Rückkehr des Wechselrichter-Herstellers zur
Profitabilität.
Mit 2,7 Prozent wurden ansonsten die Deutz -Titel im
Plus gehandelt nach einer positiven Ersteinstufung durch die
Berenberg Bank. Der Motorenbauer biete eine Transformationsstory,
die wegführe von Diesel und hin zu einer breiteren Aufstellung,
schrieb Lasse Stueben am Dienstagabend in seiner Kaufempfehlung.
Fraport -Anleger erhielten am Mittwoch jedoch einen
weiteren Denkzettel von der UBS. Nach einer Abstufung durch Goldman
Sachs am Vortag spricht die Schweizer Großbank dem
Flughafenbetreiber nun eine Verkaufsempfehlung aus wegen der hohen
Bewertung. Der Kurs sackte um 3,6 Prozent ab auf ein erneutes Tief
seit Anfang August.
Zu guter Letzt zeigten sich die Papiere von Ionos
noch mit zwei Prozent erholt. Der jüngste Kursrückgang reicht der
französischen Investmentbank Exane BNP, um ihr bislang negatives
Votum für den Internet-Dienstleister aufzugeben. Vom August-Rekord
waren die Aktien bis zuletzt um etwa 40 Prozent abgesackt./tih/mis