Wiener Börse - ATX-Rücksetzer weitet sich aus / Weitere Gewinnmitnahmen vor Nvidia-Zahlen und US-Arbeitsmarktbericht
Am Wiener Aktienmarkt hat sich die Abwärtsbewegung der vergangenen Tage am Dienstag noch einmal beschleunigt. Marktteilnehmer verwiesen mit Blick auf die globale "risk-off"-Stimmung auf die bevorstehenden Zahlen des Chipriesen Nvidia am Mittwochabend sowie die US-Arbeitsmarktdaten am Donnerstag. Die Termine gelten als richtungsweisend für die Erwartungen in Bezug auf den KI-Boom beziehungsweise mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank im Dezember.
Der ATX gab in einem schwachen Börsenumfeld um 2,16 Prozent auf 4.716,63 Punkte nach. Für den ATX Prime ging es 2,05 Prozent auf 2.347,40 Punkte hinab. Damit setzten sich auch in Wien die Gewinnmitnahmen fort, nachdem der Leitindex Ende vergangener Woche noch ein Jahreshoch markiert und das Rekordhoch bereits in Reichweite schien. Inzwischen sind die November-Gewinne jedoch wieder weitgehend abgeschmolzen. Zudem unterschritt der ATX mit der 21-Tage-Linie einen kurzfristigen Trendindikator, während bei gut 4.700 Punkten nun die 50-Tage-Linie ins Blickfeld rückt.
Insgesamt bleiben Marktbeobachter dem Wiener Aktienmarkt gegenüber jedoch konstruktiv eingestellt. Die Bewertung des ATX sei auch nach dem jüngsten Jahreshoch noch als "solide" einzustufen - auch wenn kurzfristige Rücksetzer möglich seien, heißt es in einer Studie der Erste Group. Inzwischen sieht Morgan Stanley den österreichischen Aktienmarkt im westeuropäischen Vergleich für 2026 an der Spitze ihres quantitativen Ländermodells - unter anderem dank positiver Gewinnrevisionen, günstiger Bewertungen und geringer US-Abhängigkeit. Insgesamt erwarten die Analysten jedoch, dass Europa hinter dem US-Markt zurückbleibt.
spa/mik
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