Aktien Europa: Weitere Verluste - Anleger nehmen Risiko heraus
Europas Börsen haben am Dienstag an
den schwachen Vortag angeknüpft. Gegen Mittag notierte der EuroStoxx
50 1,27 Prozent tiefer mit 5.569,21 Punkten. Etwas
besser sah es beim Schweizer SMI mit einem Minus von
0,63 Prozent auf 12.518,37 Punkte aus. Hier stützten die defensiven
Schwergewichte. Der britische FTSE 100 verlor
unterdessen ein Prozent auf 9.579,12 Punkte.
Die Kaufzurückhaltung wurde durch Zahlen aus den USA verstärkt. "Im
Vorfeld der anstehenden Makrodaten aus den USA und den
Quartalszahlen von Nvidia (...) bleiben die
Marktteilnehmer im Risk-Off Modus", stellte Marktexperte Andreas
Lipkow fest.
Vor allem auf Nivdia schauen die Marktteilnehmer mit Argusaugen.
"Statt Jahresendrally stehen die Zeichen im Vorfeld dieses Termins
auf Ausverkaufsstimmung", betonte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar
vom Broker RoboMarkets. "Der Technologiesektor lässt weiter die
vermeintlich heiße Luft ab, die Bären haben für den Moment die
Kontrolle auf dem Börsenparkett übernommen."
Technologiewerte gehörten denn auch zu den schwächeren Sektoren. Die
Aktien von AMS-Osram brachen um über 14 Prozent ein.
Die Zahlen zum dritten Quartal hatten zwar im Rahmen der Erwartungen
gelegen, der Ausblick belastete jedoch.
Aber auch in anderen Sektoren wie Autos, Banken und Industrie kam es
zu mehr oder minder deutlichen Abgaben. Die am Morgen anlässlich
eines Investorentages publizierten Finanzziele von ABB
vermochten nicht zu begeistern. Die Aktie verlor 3,7
Prozent. Und auch die Fusionsabsichten von Akzo Nobel
ließen Marktteilnehmer kalt. Der Farb- und Lackhersteller will mit
der früheren DuPont-Lacksparte Axalta fusionieren. Die Analysten von
Bernstein sprachen entgegen der Unternehmensmitteilung von einer
Übernahme von Axalta duch Akzo. Dabei liege die Übernahmeprämie bei
über 50 Prozent. Dies dürfte bei den Aktionären von Akzo nicht
gerade für Begeisterungsstürme sorgen, auch wenn der Schmerz etwas
durch eine Sonderdividende gelindert werde. Akzo Nobel lagen leicht
im Minus. Vergleichsweise gut hielt sich die Pharmabranche. Hier
stützten die Gewinne des Schwergewichts Roche , das um
fast sechs Prozent zulegte und damit auf gute Studiendaten regierte.
Das Brustkrebsmittel Giredestrant hatte sich als wirksam bei der
Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs in frühem Stadium
erwiesen. "Der lang ersehnte Erfolg ist endlich da", stellten die
Analysten von Vontobel fest. Die Daten untermauerten das Potenzial
von Giredestrant./mf/mis