Wiener Börse (Nachmittag) - ATX mit sehr schwachem Wochenausklang / Aber gute Wochenbilanz - International sehr trübe Anlegerstimmung - Analystenanpassungen bei Strabag und Wienerberger
Die Wiener Börse hat vor dem Wochenende noch einmal kräftig nachgegeben. Der ATX notierte am Freitagnachmittag 1,95 Prozent leichter bei 4.807 Punkten. Bereits am Vortag war der Leitindex nach einer starken ersten Wochenhälfte ins Stocken geraten, jedoch zeichnet sich immer noch ein Wochenplus von gut einem Prozent ab. Für den ATX Prime ging es am Freitag um 1,92 Prozent hinunter auf 2.389 Zähler.
Marktbeobachter verwiesen auf eine international getrübte Anlegerstimmung, wodurch Investoren vor dem Wochenende Gewinne mitnähmen. Neue Aussagen der Fed hatten die Zinssenkungserwartungen mit Blick auf die Dezembersitzung der US-Notenbank gedämpft. Darüber hinaus dürften die Anleger nach dem Ende des US-Shutdowns nun die nachträglichen US-Datenveröffentlichungen abwarten. Einmal mehr drehte sich die Diskussion auch um die hohen Bewertungen im US-Technologiesektor und die hohen Investitionen der KI-Riesen.
Vor diesem Hintergrund setzten auch in Wien bei einigen Titeln Gewinnmitnahmen ein. Die Aktien von AT&S standen nach zwischenzeitlich noch deutlicheren Kursverlusten zuletzt gut sechs Prozent im Minus. Tiefrot zeigten sich auch die schwer gewichteten Bankwerte. Erste Group, BAWAG und RBI verloren zwischen 1,5 und vier Prozent. Bei voestalpine ging es um etwa drei Prozent bergab.
Unterdessen reagierten mehrere Analysten mit Anpassungen auf die am Vortag vorgelegten Quartalsberichte. Die Erste Group stufte Strabag von "Accumulate" auf "Buy" hoch und erhöhte das Kursziel leicht auf 95,3 Euro. Als herausragende Kennzahl bleibe "der Auftragsbestand, der mit einem Anstieg von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein Rekordniveau von knapp über 31 Mrd. Euro erreichte", so Analyst Michael Marschallinger. Strabag-Aktien zeigten sich in dem schwachen Umfeld stabil bei 70,50 Euro.
Wienerberger kamen um 2,3 Prozent zurück auf 26,30 Euro. Barclays bestätigte ihre "Overweight"-Empfehlung für die Papiere, senkte jedoch das Kursziel geringfügig auf 35 Euro. Auch Berenberg reduzierte ihr Wienerberger-Kursziel auf 35 Euro, bekräftigte aber die Kaufempfehlung.
Unter den Nebenwerten legten Rosenbauer Zahlen vor. Der Feuerwehrausrüster hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 mehr Umsatz erzielt, aber auch seinen Verlust leicht ausgeweitet. Baader-Analyst Volker Bosse sprach in einer ersten Einschätzung von "guten Ergebnissen". Die Titel zeigten sich stabil.
spa/mik
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