ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow auf Rekordhoch - Nasdaq hinkt weiter nach
An den US-Aktienmärkten haben die Anleger auch
am Mittwoch die Standardwerte favorisiert. Im Angesicht des wohl
bald endenden Regierungsstillstands distanzierte der Dow Jones
Industrial die anderen Indizes, indem er erstmals
seit Ende Oktober wieder über die 48.000-Punkte-Marke stieg und dort
nach zweiwöchiger Pause einen weiteren Rekord aufstellte.
Der Dow legte letztlich um 0,68 Prozent auf 48.254,82 Punkte zu.
Andere wichtige Indizes taten sich wie schon am Vortag schwerer und
blieben auf Abstand zu ihren Rekorden. Der marktbreite S&P 500
legte aber immerhin um 0,06 Prozent auf 6.850,92
Zähler zu.
Der technologielastige Nasdaq 100 schloss dagegen
0,06 Prozent tiefer mit 25.517,33 Punkten. Er knüpfte damit an seine
relative Schwäche der vergangenen Tage an, die damit begründet wird,
dass Anleger die vom Megatrend Künstliche Intelligenz getriebenen
Bewertungen vermehrt hinterfragen.
Aus der Gruppe der sieben bekanntesten Tech-Riesen endeten die
meisten im Minus, wobei jenes bei Meta mit 2,9
Prozent am größten war. Die Titel des Google-Mutterkonzerns Alphabet
verloren nach einem anfangs nochmal knappen Rekord
eineinhalb Prozent. Kursgewinne konnten nur Microsoft
und Nvidia verzeichnen, die maximal ein halbes
Prozent höher aus dem Handel gingen.
Weiter im Fokus steht das absehbare Ende des Teilstillstands der
US-Regierungsgeschäfte (Shutdown), das Anfang der Woche die
Markterholung angestoßen hatte. Noch in der Nacht (MEZ) wird im
US-Parlament eine Abstimmung über einen Übergangshaushalt bis Ende
Januar erwartet. Wenn das Repräsentantenhaus zustimmt, ist noch eine
Unterschrift des US-Präsidenten Donald Trump nötig, damit der
längste Stillstand in der Geschichte der Vereinigten Staaten endet.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von AMD mit
einem Kurssprung um neun Prozent im Anlegerfokus, der viele andere
Chipwerte mit Abstrichen stützte. Der Halbleiterhersteller hatte ein
beschleunigtes Umsatzwachstum für die nächsten fünf Jahre
prognostiziert. Stacy Rasgon von Bernstein Research bezeichnete
diese als ambitioniert, "aber mit etwas Fantasie nicht außerhalb des
Möglichen".
Unter den Standardwerten legten Eli Lilly um drei
Prozent zu und sprangen erstmals in ihrer Geschichte über die
1.000-Dollar-Marke. Die Experten von Citigroup sehen noch viel Luft
nach oben. Sie riefen ein Kursziel von 1.500 Dollar aus. Analyst
Geoff Meacham erwartet für die Abnehmpille Orforglipron des
Pharmakonzerns ein weitaus größeres Umsatzpotenzial als der Markt.
Im Sportschuhbereich sprang On Holding 18 Prozent
nach oben. Nach guten Quartalszahlen erhöhte das Unternehmen sein
diesjähriges Umsatzziel. Im Schlepptau legten Nike
-Aktien im Dow um 1,7 Prozent zu.
Die Anteilscheine von Bill Holdings schnellten um
11,5 Prozent nach oben. Kreisen zufolge prüft der Anbieter von
cloudbasierter Software für Finanztransaktionen kleiner Unternehmen
verschiedene strategische Optionen, darunter einen möglichen
Verkauf.
Die im Juni noch furios an die Börse gestarteten Aktien von Circle
Internet erhielten hingegen den nächsten Dämpfer. Der
Kurs des Stablecoin-Spezialisten fiel um zwölf Prozent und erreichte
das Niveau vom ersten Handelstag. Als Ursache galt hier die Sorge
vor der belastenden Wirkung sinkender Zinsen. Dies überlagerte
besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen./tih/he