voestalpine-Kündigungen - Sozialpläne und Stahlstiftung / Gewerkschaft und Betriebsrat wollen sich mit AMS und Unternehmen auf "Abfederungen" einigen - Ursache seien die hohen US-Zölle
Nach der Bekanntgabe von Kündigungen an den steirischen voestalpine-Standorten in Kindberg und Mürzzuschlag hieß es am Mittwoch seitens der Gewerkschaft, dass man über die Probleme mit der Auslastung bei Böhler Bleche in Mürzzuschlag informiert war: "Wir dachten, es könnte sogar noch schlimmer kommen und den ganzen Standort treffen", sagte Hubert Holzapfel von der PRO-GE Steiermark am Mittwoch zur APA.
Was Kindberg betrifft, so sei der US-Markt durch die 50-Prozent-Zölle und die "verrückte Welt von Trump" völlig eingebrochen, meinte Holzapfel. Das treffe den Standort Kindberg mit voller Härte. Ein Sozialplan werde nun erstellt und die seit 1987 bestehende Stahlstiftung werde wieder aufleben. Das unterstrich auch Franz Jantscher, Betriebsrat bei der voestalpine Metal Engineering-Division. In erster Linie werde versucht, andere Jobs im Konzern für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden: "Aber das wird sicher nicht für alle 200 Betroffenen in Kindberg möglich sein", so Jantscher.
Belegschaft hat es schon gespürt
Der Betriebsrat meinte, dass die Stahlstiftung damals in der Stahlkrise gegründet wurde und zwar "genau für diese Fälle". Man werde sich gemeinsam mit dem Arbeistmarktservice AMS und der voestalpine auf Sozialpläne und Plätze in der Stiftung einigen, zeigte sich Jantscher zuversichtlich. Dennoch blieben es lediglich "Abfederungen" für eine schwierige Situation. Wie viele aus Kindberg die Stiftung in Anspruch nehmen könnten, sei derzeit schwierig abzuschätzen. Das hänge auch mit der Altersstruktur der Betroffenen zusammen. Als Ursache sieht auch Jantscher die US-Zölle: "Die tun richtig weh."
Die Belegschaft habe es übrigens bereits gespürt: "Die merken es, wenn nicht mit Vollauslastung gefahren wird." Und Gerüchte habe es auch schon gegeben. Dass gesamte Standorte geschlossen werden könnten, sei allerdings wirklich nur ein Gerücht. Der Standort Kindberg mit derzeit noch gut 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei aus heutiger Sicht gesichert. Dennoch tue die Kündigung von etwa einem Fünftel der Belegschaft vor allem in der Region weh. Sein Fazit: "Trumps Zoll-Politik schlägt in Kindberg voll durch."
kor/kre
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