ROUNDUP/Bessere Auftragslage: Jenoptik sieht Lichtblicke - Aktie legt zu
Der Technologiekonzern Jenoptik
An der Börse kam die Zahlenvorlage gut an. Die im SDax
Im Bereich der Halbleiterindustrie erwarte der Vorstand laut Mitteilung zwar unter anderem aufgrund der angekündigten massiven Investitionen vieler KI-Unternehmen in Rechenzentren eine grundsätzlich positive Entwicklung. Allerdings blieben Unsicherheiten, wie etwa die anhaltenden Diskussionen und Ankündigungen zum Thema Zölle und deren Auswirkungen. Für das Gesamtjahr wurde das Unternehmen deshalb etwas vorsichtiger.
Für 2025 geht der Vorstand nun davon aus, nur noch die untere Hälfte der bisherigen Prognosespannen bei Umsatz und operativer Marge zu erreichen. Jenoptik peilt nun Erlöse bestenfalls auf dem Niveau des Vorjahres (1,12 Mrd Euro) an, schließt aber auch einen Rückgang bis zu fünf Prozent nicht aus. Zuvor hatte die Prognose auch noch einen Anstieg bis zu fünf Prozent beinhaltet. Vom Erlös sollen jetzt 18 bis 19,5 Prozent als operatives Ergebnis (Ebitda) hängen bleiben. Im Vorjahr hatte die Marge 19,9 Prozent betragen.
Im dritten Quartal schrumpfte der Umsatz des Thüringer Unternehmens im Jahresvergleich um gut sieben Prozent auf knapp 255 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging um 10,4 Prozent auf 53 Millionen Euro zurück.
Zwar liefen die Geschäfte mit diagnostischen und therapeutischen Technologien sowie Verkehrsüberwachung deutlich besser, dies konnte den Rückgang in den beiden anderen Sparten allerdings nicht ausgleichen. Die entsprechende Ebitda-Marge sank von 21,6 auf 20,8 Prozent. Als Reaktion auf das träge Geschäftsumfeld hatte Jenoptik ein Sparprogramm aufgelegt, das sich nach Angaben von Traeger inzwischen in einem fortgeschrittenen Stadium befindet.
Das aus dem Carl-Zeiss-Konzern hervorgegangene Unternehmen treibt seinen Umbau zur Photonik seit einigen Jahren voran. Der Konzern fokussiert sich auf bestimmte Wachstumsmärkte, zu denen er Halbleiter und Elektronik sowie Medizintechnik, Biowissenschaften und Smart Mobility zählt.
Jenoptik hatte sich 2022 von seiner Militärtechniksparte Vincorion getrennt. Sie ging an die Private-Equity-Gesellschaft Star Capital. Im Gegenzug stärkte sich die Gruppe durch mehrere Übernahmen: Hinzu kam unter anderem Trioptics, ein Anbieter optischer Messsysteme. Der Bau einer neuen Fabrik für Halbleiterausrüstung in Dresden wurde 2024 abgeschlossen.
Auf der Verkaufsliste steht noch der Automatisierungsspezialist Prodomax. Die Beteiligung wird im Segment der nichtphotonischen Portfoliounternehmen geführt, zu denen auch der Industriemesstechnik-Anbieter Hommel-Etamic gehört.
Jenoptik beschäftigt nach eigenen Angaben knapp 4.200 Menschen. Der Konzern gehört zu den wenigen börsennotierten Technologieunternehmen in Ostdeutschland. Sein Kerngeschäft sind optische Systeme, Laser und Messtechnik für verschiedene industrielle Anwendungen sowie Laser und andere Ausrüstungen für die Verkehrsüberwachung./mne/tav/mis
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AXC0167 2025-11-12/11:31
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