ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax über 24.000 Punkte - knapp unter Tageshoch
Der Dax ist am Dienstag wieder
über 24.000 Punkte geklettert. Im Handelsverlauf war der deutsche
Leitindex bei insgesamt moderaten Gewinnen mehrfach um diese
psychologisch wichtige Marke gependelt, bis am Nachmittag mit
Gewinnen an der Wall Street der entscheidende Impuls kam. Mit einem
Plus von 0,53 Prozent auf 24.088,06 Zählern ging der Dax knapp unter
seinem kurz zuvor erreichten Tageshoch aus dem Xetra-Handel. Der
MDax , der Index der mittelgroßen Börsenunternehmen,
stieg um 0,22 Prozent auf 29.204,45 Punkte.
Für ein nachhaltiges Überspringen der 24.000 Punkte im Dax braucht
es laut Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC
Partners allerdings "vor allem langfristig orientierte Käufer".
Zuletzt seien diese überwiegend bei fallenden Kursen in den Markt
gekommen.
Christine Romar, Head of Europe bei CMC Markets, sagte: "Die
Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen auf dem aktuellen Niveau ist
weiterhin hoch, während die für eine Jahresendrally notwendigen
Anschlusskäufe ausbleiben." Was die insgesamt bereits monatelange
Richtungslosigkeit im Dax beenden könnte, sei derzeit noch unklar.
Möglicherweise hätten die nachgereichten US-Konjunkturdaten das
Potenzial dazu, denn diese dürften nach dem Ende des Shutdowns "wohl
in hoher Dosis die Märkte erreichen".
Europaweit legten die Börsen ebenfalls zu, und das sogar deutlicher:
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,08
Prozent auf 5.725,70 Punkte. In der Schweiz ging es um 1,98 Prozent
nach oben, denn die Anleger setzen angesichts von Verhandlungen mit
US-Präsident Donald Trump auf eine Einigung im Zollstreit. In
Großbritannien legte der FTSE 100 ebenfalls zu,
während sich in den USA zur selben Zeit ein gemischtes Bild bot. Der
Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zeigte sich
zum europäischen Handelsschluss im Plus. Der breite S&P 500
und die technologielastigen Nasdaq-Indizes
gaben nach.
Die größer werdende Chance auf ein Ende des Regierungsstillstands
lockte Anleger kaum noch aus der Reserve, denn darauf hatten diese
bereits zu Wochenbeginn gesetzt. Der US-Senat hat nach fast sechs
Wochen Blockade einen Übergangshaushalt für die Zeit bis Ende Januar
beschlossen. Bevor US-Präsident Donald Trump seine Unterschrift
unter das Ganze setzen kann, fehlt noch die Zustimmung im
Repräsentantenhaus.
Hierzulande blieb die Berichtssaison das zentrale Thema. So legten
aus dem Dax Munich Re und Porsche Holding
Zahlen vor. Der Rückversicherer meldete nach einem
katastrophenarmen Sommer einen Gewinnsprung im dritten Quartal. Die
Erwartungen an die Einnahmen wurden jedoch ein weiteres Mal gekappt.
Die Munich-Re-Aktie schloss 0,2 Prozent höher.
Die VW-Eigentümerholding bekam in den ersten neun Monaten die
Schwäche bei ihren Kernbeteiligungen deutlich zu spüren. Da es an
diesem Tag für Autowerte insgesamt jedoch nach oben ging, legte die
Aktie der Beteiligungsgesellschaft um 1,9 Prozent zu.
Rüstungswerte litten unter den Zielen von Hensoldt .
Der Radar-Spezialist überzeugte nicht mit seinen Zielen für 2026 und
2027, was der Aktie am MDax-Ende ein Minus von 8,4 Prozent
einbrockte. Rheinmetall und Renk
sanken um jeweils 3,1 Prozent.
Fraport sprangen nach positiven Überraschungen beim
Barmittelzufluss und dem Quartalsergebnis um 6,5 Prozent hoch.
Redcare gewannen an der MDax-Spitze 7,0 Prozent. Eine
Personalentscheidung und eine positivere Analysteneinschätzung
bestimmten die Richtung.
Das seit Wochen sehr schwachen Ionos -Papier setzte
nach enttäuschenden Umsatzzahlen seine Talfahrt im Index mit minus
8,0 Prozent fort. Obendrein sind die Anleger skeptisch, was den
überraschend angekündigten Verkauf der Adtech-Sparte, dem Geschäft
mit Werbetechnologie, betrifft. Das belastete auch den Mutterkonzern
United Internet , dessen Aktie trotz eigener solider
Quartalszahlen um 2,9 Prozent nachgab.
Ströer rutschten nach Quartalszahlen auf den tiefsten
Stand seit 2015 und verloren im MDax letztlich 5,7 Prozent. Der
Werbevermarkter meldete einen rückläufigen Umsatz und Gewinn./ck/he