Aktien New York: Schwächer - Sorgen um hohe Bewertungen
Nach der moderaten Erholung vom Vortag geht es
an den US-Aktienmärkten am Donnerstag wieder bergab. Während die
laufende Berichtssaison die Stimmung nicht eindeutig prägen kann,
werden die hohen Bewertungen von Technologieaktien weiterhin
hinterfragt.
Der Dow Jones Industrial sank zuletzt um 0,7 Prozent
auf 47.000 Punkte. Der S&P 500 verlor 0,8 Prozent auf
6.739 Zähler. Der Nasdaq 100 büßte 1,5 Prozent auf
25.239 Punkte ein.
Aus Branchensicht standen vor allem Aktien von Tech-Unternehmen
unter Druck, die sich mit dem bisherigen Boom-Thema Künstliche
Intelligenz befassen. Sie litten unter Sorgen um eine Überbewertung
und eine womöglich deutlichere Korrektur.
Ansonsten prägen Unternehmensberichte nach wie vor das Bild. Der
Smartphone-Chiphersteller Qualcomm konnte die Anleger
mit seinem Ausblick nicht überzeugen. Experte Christopher Danely von
Citigroup schrieb, das Unternehmen plane zwar mit einem Umsatz über
der Konsensschätzung, die Gewinnprognose liege aber kostenbedingt
darunter. Die Aktie verlor 3,3 Prozent.
Marvell Technology verbuchten einen Kursanstieg von
2,2 Prozent. Einem Kreise-Bericht zufolge hat sich der japanische
Softbank -Konzern Anfang des Jahres mit einem Kauf des
Chipkonzerns beschäftigt. Die Nachricht sorgte bei Anlegern für
Hoffnung auf eine besonders große Übernahme in der Branche.
Außerhalb des Chipsektors legten die Aktien von Metsera
um 13 Prozent zu. Im Übernahmekampf um das
Adipositas-Startup hat Novo Nordisk Medienberichten
zufolge sein Angebot erneut erhöht, nachdem Rivale Pfizer
gleichgezogen hatte.
Die Titel von Boeing drehten nach anfänglich klaren
Gewinnen ins Minus und notierten zuletzt 0,3 Prozent tiefer. Der
Flugzeugbauer muss nach einer US-Gerichtsentscheidung keine weitere
Strafverfolgung wegen zweier tödlicher Abstürze von Flugzeugen des
Typs 737 Max mehr fürchten. Der zuständige Richter im Bundesstaat
Texas billigte eine entsprechende Vereinbarung zwischen Boeing und
dem US-Justizministerium. Boeing wird als Teil der Vereinbarung
weitere gut 1,1 Milliarden Dollar zahlen.
Die Titel von Snap schnellten um 12 Prozent nach
oben. Der Betreiber der Kommunikationsapp Snapchat überzeugte nicht
nur mit seinen Quartalszahlen. Als Kurstreiber kam eine
Partnerschaft im KI-Bereich mit Perplexity AI hinzu. Durch die
Zusammenarbeit sollen Snapchat-Nutzer die KI-Suchmaschine des
Unternehmens nutzen können.
Der Fahrdienstvermittler Lyft überzeugte mit seinen
Zahlen. Das Unternehmen gehe mit einer optimistischen Prognose an
das Weihnachtsquartal heran, hieß es. Lyft-Papiere legten um 7,5
Prozent zu.
Die Anteile von Doordash sackten um 16 Prozent ab.
Die Investitionen des Lieferservices drückten auf die Margen,
bemängelte JPMorgan.
Aktien des Sprachlern-Anbieters Duolingo brachen
sogar um 26 Prozent ein. Der Ausblick enttäuschte. Das Unternehmen
konzentriere sich zu stark auf das Nutzerwachstum, hieß es./edh/he