ROUNDUP 2: Deutz verdient dank Sparkurs deutlich mehr - Umsatzziel aber gedämpft
(Kurs aktualisiert)
KÖLN (dpa-AFX) - Beim Motorenbauer Deutz
Anders als erwartet hätten sich die Märkte für Baumaschinen und in der Landtechnik bislang nicht erholt, hieß es von Deutz zur Begründung. Für das Gesamtjahr strebt der Konzern deshalb nun das untere Ende seiner Umsatzprognose von 2,1 bis 2,3 Milliarden Euro an.
An der Börse gehörte die Deutz-Aktie am Nachmittag nur vorübergehend mit einem Aufschlag von fast drei Prozent auf 8,24 Euro zu den besten Werten im SDax. Zuletzt fiel der Kurs um ein halbes Prozent auf knapp acht Euro. Nach einem Jahreshoch bei 9,94 Euro im September war die Aktie in den vergangenen Wochen kräftig zurückgefallen. Dennoch hat sich der Kurs seit Jahresbeginn immer noch mehr als verdoppelt. Beflügelt wurde die Anlegerfantasie unter anderem von einer Expansion ins Rüstungssegment und dem bisher gelungen Sanierungskurs.
Die Nordrhein-Westfalen hatten im vergangenen Jahr nach mauen Absatzzahlen und der schwachen Konjunktur ihr Sparpaket ausgerollt, zu dem auch Stellenstreichungen gehören. In diesem Jahr sollen die Kosten nachhaltig um mehr als 25 Millionen sinken. Zugleich kaufte Deutz abseits des bisherigen Kerngeschäfts zu. So baute der Konzern etwa im September sein Rüstungsgeschäft mit dem Kauf der Sobek Group aus, einem Anbieter von Antriebssystem für Drohnen.
Das neue Portfolio und ein gut laufendes Servicegeschäft liefert dem Konzern nun nach eigenen Angaben Rückenwind. Thorsten Reigber von der DZ-Bank sprach insgesamt von einem soliden dritten Quartal.
Von Juli bis Ende September stieg der Erlös des Unternehmens im Jahresvergleich um fast 15 Prozent auf 493,3 Millionen Euro, wie Deutz weiter mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) konnte das Unternehmen auch wegen der Einsparungen nahezu vervierfachen, es stieg auf 28,4 Millionen Euro. Die entsprechende Marge lag bei 5,8 Prozent nach lediglich 1,7 Prozent im Vorjahr. Für das Gesamtjahr peilt Konzernchef Schulte die Mitte der Bandbreite von fünf bis sechs Prozent an.
Unter dem Strich belief sich der Gewinn im dritten Jahresviertel auf 12,3 Millionen Euro, im Vorjahresquartal hatte Deutz noch einen Verlust von zwei Millionen Euro ausgewiesen.
Als Haar in der Suppe erscheint derweil der zuletzt gesunkene Auftragseingang: Im dritten Quartal lagen die Neuaufträge gut 15 Prozent unter dem Vorjahr - nach neun Monaten ergibt sich mit rund 1,5 Milliarden Euro aber immer noch ein Plus von fast zwölf Prozent./tav/mis/jha/he
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AXC0312 2025-11-06/16:31
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