Aktien New York Ausblick: Erholung könnte gemäßigt weiter gehen
An den US-Aktienmärkten sieht es am Donnerstag
nach einem verhalten positiven Auftakt aus. Am Markt hieß es, die am
Vortag aufgekommene Bereitschaft, den Kursrückgang vom Dienstag zum
Zukauf zu nutzen, sei in Maßen immer noch spürbar. Während die
laufende Berichtssaison die Stimmung weiter nicht eindeutig prägen
kann, werden die hohen Bewertungen von Technologieaktien weiter
hinterfragt.
Eine Stunde vor dem Auftakt zeichnen sich moderate Gewinne ab. Der
Broker IG taxierte den technologielastigen Nasdaq 100
0,3 Prozent höher auf 25.694 Punkte, während der stärker auf
Standardwerte ausgerichtete Dow Jones Industrial mit
plus 0,1 Prozent auch etwas höher erwartet wird.
Geht es nach der Hamburg Commercial Bank, setzten Anleger zuletzt
vor allem auf die Erzählung "KI hält alle seine Versprechen", etwa
in Form von Produktivitätszuwächsen. Es gebe allerdings auch
Szenarien, in denen aus der Künstlichen Intelligenz (KI) eine Blase
entsteht oder sie sich sogar gegen die Menschen wenden könnte. "All
diese möglichen Entwicklungspfade sind mehr oder weniger
umstritten", schrieb daher der Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia in
seinem Wochenkommentar.
Auf Unternehmensseite prägen Unternehmensberichte das Bild. Der
Smartphone-Chiphersteller Qualcomm konnte die Anleger
mit seiner Prognose zwar nicht überzeugen, der zeitweise deutliche
Abschlag schrumpfte aber zuletzt auf vorbörslich 0,4 Prozent.
Experte Christopher Danely von der Citigroup schrieb, das
Unternehmen plane zwar mit einem Umsatz über den Konsensprognosen,
die Gewinnprognose liege aber kostenbedingt darunter.
Marvell Technology hoben sich branchenintern von
Qualcomm ab mit einem Kurssprung um fast acht Prozent. Einem
Kreise-Bericht zufolge soll sich der japanische Softbank
-Konzern Anfang des Jahres mit einer möglichen
Übernahme des Chipkonzerns beschäftigt haben. Die Nachricht machte
Anlegern Fantasie für einen besonders großen Deal in der
Chipbranche.
Auch vom Mikroprozessor-Architekturdesigner Arm Holdings
gab es mit einer optimistischen Umsatzprognose gute
Nachrichten. Gestützt auf das steigende Interesse an der Entwicklung
von Chips für KI-Rechenzentren zog der Kurs vorbörslich um drei
Prozent an.
Außerhalb des Chipsektors profitierten die Aktien des von Bietern
umringten Adipositas-Startups Metsera davon, dass ein
Richter den Antrag von Pfizer auf eine einstweilige
Verfügung gegen das konkurrierende Angebot von Novo Nordisk
zur Übernahme zurückwies. Vorbörslich setzte der
Metsera-Kurs seine Rally mit einem Kurssprung um neun Prozent fort.
Die Titel von Snap schossen sogar um 20 Prozent nach
oben. Der Betreiber der Kommunikationsapp Snapchat überzeugte nicht
nur mit seinen Quartalszahlen. Als Kurstreiber hinzu kam eine
Partnerschaft im KI-Bereich mit Perplexity AI. Durch die
Zusammenarbeit sollen Snapchat-Nutzer die KI-Suchmaschine des
Unternehmens nutzen können.
Der Fahrdienstvermittler Lyft überzeugte auch mit
seinen Zahlen, wie ein vorbörslicher Kursanstieg um 6,4 Prozent
zeigt. Das Unternehmen gehe mit einer optimistischen Prognose an das
Weihnachtsquartal heran, hieß es. In ähnlichem Umfang ging es nach
Zahlen auch für die Aktien des Reiseportals Tripadvisor nach oben.
Für die Aktien des App-Entwicklungsdienstleisters Applovin
ging es vorbörslich wegen starker Resultate um mehr
als Prozent hoch in Richtung Rekord. James Heaney von Jefferies
schrieb, das Unternehmen sei "mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs".
Weitere Kursbewegungen untermauerten die Ansicht, dass die
Berichtssaison neben Licht auch Schatten mit sich bringt. Die
Anteile von Doordash und Acadia Healthcare
sackten um jeweils mehr als zehn Prozent ab. Noch
deutlicher zeigte sich der Abgabedruck bei dem Sprachlern-Anbieter
Duolingo , dessen Kurs um ein Viertel einbrach. Der
Ausblick enttäuschte. Das Unternehmen konzentriere sich zu stark auf
das Nutzerwachstum, wurde bemängelt./tih/jha/