ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Verluste nach einer Woche mit Rekordständen
Die europäischen Aktienmärkte haben
am Freitag nachgegeben und damit insgesamt eine recht uneinheitliche
Handelswoche hinter sich gebracht. Positive Impulse von den
US-Börsen, wo starke Quartalsberichte von den Techgiganten Amazon
und Apple für gute Stimmung sorgten,
schwappten nicht auf Europa über.
"Die Musik spielt aktuell wieder auf der anderen Seite des
Atlantiks, in den Vereinigten Staaten, wo nicht zuletzt das
Boomthema Künstliche Intelligenz die Kurse weiter hochtreibt", sagte
ein Marktbeobachter.
Der EuroStoxx 50 verlor letztlich 0,65 Prozent auf
5.662,04 Punkte und verbuchte damit ein Wochenminus von 0,2 Prozent.
Am Mittwoch hatte der Leitindex der Euroregion noch ein Rekordhoch
bei rund 5.734 Punkten erreicht.
Außerhalb des Euroraums gab der britische FTSE 100 am
Freitag um 0,44 Prozent auf 9.717,25 Punkte nach, was ein Minus von
0,7 Prozent für die vergangenen fünf Handelstage bedeutet. Noch im
Wochenverlauf hatte sich auch der "Footsie" in Rekordhöhen
emporgeschwungen.
Für den schweizerische SMI hingegen geht eine trübe
Woche zu Ende. Am Freitag ging es um 0,61 Prozent auf 12.234,50
Punkte nach unten, und in der gesamten Woche damit um 2,7 Prozent.
Letztlich brachte nach Einschätzung von Experten auch das viel
beachtete Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem
chinesischen Partei- und Regierungschef Xi Jinping keinen Durchbruch
in Sachen Handelshemmnisse durch Zölle.
"Die Handelszölle bleiben eine Last, die den Welthandel weiter
bremst", hieß es etwa in einer Einschätzung des Brokers Index Radar.
Zudem hatte auch der US-Notenbankchef Jerome Powell die Erwartungen
an eine erneute Zinssenkung im Dezember im Zaum gehalten und die
Stimmung an den Börsen damit abgekühlt.
Während die Bankbranche die einzige in Europa mit Gewinnen war,
zeigte sich der Versicherersektor am schwächsten. In Frankreich
enttäuschte vor allem Scor mit seiner
Solvabilitätsquote, was die Aktie um 13 Prozent einbrechen ließ. Axa
sackten im EuroStoxx um 4,4 Prozent ab. Hier
enttäuschte vor allem das Neugeschäft im Bereich
Lebensversicherungen, aber auch eine möglicherweise negative
Preisentwicklung für Axa XL (Sach-, Haftpflicht- und
Spezialrisiken).
Mit Saint Gobain stand ein weiterer französischer
Wert unter Druck und gab im EuroStoxx um 3,6 Prozent nach. Der
Baustoffkonzern hatte im dritten Quartal etwas weniger Umsatz
erzielt. Auffallend schwach war das Geschäft vor allem in der Region
Americas gewesen.
Unter den Bankaktien sprangen Intesa Sanpaolo vor der
Vorlage der Quartalszahlen auf den höchsten Stand seit 2007. Die
Zahlen selbst zeigten dann aber Licht und Schatten und die Aktie
büßte 2,2 Prozent ein. Laut JPMorgan-Analystin Delphine Lee konnten
höhere Gebühren die etwas geringer als erwartet ausgefallenen
Nettozinserträge ausgleichen.
Im Pharmasektor verloren Novo Nordisk 2,1 Prozent.
Der Pharmakonzern hatte am Vortag mitgeteilt, die US-Biotechfirma
Metsera übernehmen zu wollen. Der Schritt werfe
Fragen nach dem Vertrauen der Dänen in die eigenen Abnehmprodukte
auf, merkte Analyst Emmanuel Papadakis von der Deutschen Bank dazu
an./ck/he