Nach einer zähen Woche tut sich der Dax
auch am Freitag schwer. Positive Impulse von
Überseemärkten, wo das KI-Fieber die Kurse steigen lässt, kommen im
deutschen Leitindex nicht an. Er sank zeitweise unter die runde
Marke von 24.000 Punkten und stand gegen Mittag mit minus 0,47
Prozent knapp darüber bei 24.005 Punkten. Vor dem Wochenende ist die
Agenda nach dem prall gefüllten Terminkalender am Vortag
übersichtlich.
Auf Wochensicht steht der Dax ebenfalls schwächer da und
konsolidiert, nachdem er im Oktober vom Rekordhoch bei 24.771
Punkten zeitweise bis auf 23.684 Punkte abgetaucht war. Für den zu
Ende gehenden Monat zeichnet sich aktuell noch ein Plus von 0,5
Prozent ab.
"Den Anlegern und Investoren scheinen die Ideen auszugehen, wie sich
die Zukunft der Dax-Unternehmen positiv gestalten könnte", schrieb
Analyst Frank Sohlleder vom Broker ActivTrades. Der Dax weigere
sich, in den Vorwärtsgang zu schalten. Das Szenario, dass die Bären
den Bullen die erwartete Jahresendrally noch verderben, werde
wahrscheinlicher.
Der MDax für die mittelgroßen Börsenkonzerne sank am
Freitag um 0,17 Prozent auf 29.833 Punkte. Der Leitindex der
Eurozone, der EuroStoxx 50 , verlor 0,4 Prozent.
In den USA hatte der Aktienmarkt am Vortag seiner Rekordrally etwas
Tribut gezollt, nachbörslich übertrafen aber Apple
und Amazon mit ihren Quartalszahlen die Erwartungen
am Markt deutlich. "Die Gewinne der US-Big-Techs sprudeln", schrieb
dazu Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Allerdings
sei dies auch nötig, denn mit der jüngsten Rally sind die
Bewertungen am US-Aktienmarkt deutlich angestiegen.
Vor dem Wochenende gab es aus Deutschland noch Geschäftszahlen vom
Schmierstoffhersteller Fuchs . Die Papiere sprangen um
7,7 Prozent hoch. Analyst Anil Shenoy von der britischen
Investmentbank Barclays sah im dritten Quartal klare Anzeichen einer
Besserung. Die im Juli gesenkten Jahresziele bestätigte das im MDax
notierte Unternehmen.
Die US-Bank Citigroup gab ihre Verkaufsempfehlung für Renk
auf und votiert nun mit "Neutral". Nach der jüngsten
Kursschwäche erscheine der Rüstungskonzern fundamental fair
bewertet, hieß es. Renk gewannen 2,1 Prozent.
Im Telekomsektor weiteten die Papiere von United Internet
, Ionos und 1&1 ihre
Korrektur aus mit Kursverlusten von bis zu 2,9 Prozent. Auch die
Aktien der Deutschen Telekom gaben nach den Verlusten
der beiden Vortage nochmals um 1,6 Prozent nach, womit sich auf
Jahressicht das Minus inzwischen auf 6,5 Prozent beläuft.
Stratec erholten sich etwas von ihren
Vortagesverlusten. Angesichts der Kursschwäche der vergangenen
Wochen ist es aber eher eine Stabilisierung auf tiefem Niveau. An
der Spitze im Nebenwerte SDax gewannen die Papiere
zuletzt 4,7 Prozent. Am Donnerstag hatte das Diagnostik-Unternehmen
nach reduzierten Jahreszielen die Anleger vertrieben./ajx/stk