Aktien New York: Recht stabil unter den Rekordhochs - Meta brechen ein
Die rekordhohen US-Aktienindizes haben sich am
Donnerstag uneinheitlich entwickelt. Der Dow Jones Industrial
legte moderat zu, die restlichen großen Indizes gaben
nach. Es gibt eine ganze Reihe von Nachrichten zu verarbeiten,
angefangen von der Teileinigung im Zoll- und Handelsstreit zwischen
den Vereinigten Staaten und China über die Auswirkungen der jüngsten
US-Leitzinsentscheidung bis hin zu den Geschäftszahlen wichtiger
Tech-Giganten.
Der bekannteste Wall-Street-Index Dow stieg rund zwei Stunden vor
dem Handelsschluss um 0,3 Prozent auf 47.776 Punkte, nachdem er tags
zuvor erstmals in seiner Geschichte über 48.000 Punkte geklettert
war. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,4 Prozent auf
6.863 Punkte nach. Für den technologiestarken Auswahlindex Nasdaq
100 ging es um 0,8 Prozent auf 25.910 Punkte abwärts.
Auch diese beiden Indizes sowie der breite Nasdaq Composite
hatten am Mittwoch ihre mehrwöchige Rally mit
Bestmarken gekrönt.
Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident
Xi Jinping brachte einige Fortschritte. Der große Durchbruch aber
blieb aus. So wurden laut Trump die Hindernisse durch
Exportkontrollen Chinas auf seltene Erden vorläufig aus dem Weg
geräumt. Zudem kündigte der US-Präsident an, Fentanyl-Zölle auf
chinesische Produkte um 10 Prozentpunkte zu senken. Diese
zusätzlichen Importgebühren von ursprünglich 20 Prozent hatte Trumps
Regierung wegen der tödlichen Krise rund um die Modedroge Fentanyl
eingeführt.
Zudem wirken Aussagen von Notenbank-Chef Jerome Powell nach. Dieser
hatte am Vorabend die Hoffnung auf eine dritte Zinssenkung in diesem
Jahr gedämpft. "Eine weitere Senkung des Leitzinses bei der
Dezember-Sitzung ist alles andere als sicher", hatte er gesagt.
Analysten sind bisher hingegen von einer erneuten Lockerung der
Geldpolitik zum Jahresende ausgegangen.
Die ersten Berichte von den sieben Tech-Giganten, den sogenannten
Glorreichen Sieben, offenbarten Licht und Schatten. So steigerte die
Google -Mutter Alphabet ihren
Quartalsgewinn trotz einer Milliardenstrafe der Europäischen Union
um rund ein Drittel und übertraf damit die Erwartungen. Die A- und
C-Aktien des Unternehmens setzten ihre Rekordrally fort und gewannen
jeweils 3,7 Prozent hinzu.
Microsoft verloren dagegen 2,7 Prozent, obwohl der
Software-Konzern wegen einer weiter hohen Nachfrage nach Produkten
rund um Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Dienste weiter kräftig
wuchs. Dennoch seien die hohen Erwartungen an das Cloud-Wachstum
knapp verfehlt worden, begründete ein Börsianer die Kursverluste.
Um 10 Prozent sackten die Anteilscheine von Meta ab,
denn der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern schraubt das Tempo
für Investitionen in die KI kräftig nach oben. In diesem Jahr sollen
die Kapitalinvestitionen bis zu 72 Milliarden Dollar betragen. Für
2026 kündigte Meta noch "erheblich höhere" Ausgaben an, ohne eine
konkrete Zahl zu nennen.
Dass der Pharmakonzern Novo Nordisk die Biotechfirma
Metsera übernehmen will, sorgte für einen Kurssprung
von rund 25 Prozent. Sollten die Dänen mit ihrer Milliardenofferte
erfolgreich sein, würden sie das US-Biotech-Unternehmen dem Rivalen
Pfizer vor der Nase wegschnappen. Allerdings hat der
US-Pharmariese nun vier Arbeitstage Zeit, um nachzulegen. Dessen
Aktie legte zuletzt um 0,6 Prozent zu.
Tesla büßten 3,5 Prozent ein. Nicht nur, dass der
Rivale BYD einen Gewinneinbruch verzeichnete, belastete die Aktie.
Der E-Autohersteller rief zudem wegen eines möglichen Problems bei
der Installation einer Offroad-Lichtleiste knapp 6.200 Cybertrucks
zurück. Es ist der inzwischen zehnte Rückruf in nur zwei
Jahren./ck/jha/