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Wiener Börse - Andritz und RBI schieben ATX an / Geldpolitische Entschlüsse und Trump-Xi-Treffen im Fokus - Zahlen von RBI, Andritz und AMAG

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Neu: Ab 4. Absatz ergänzt.
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Angetrieben von positiven Unternehmensnachrichten hat der ATX am Donnerstag den höchsten Stand seit drei Wochen erreicht. Damit stach der Wiener Aktienmarkt in einem verhaltenen europäischen Umfeld positiv hervor. Neben Quartalsbilanzen gab es am Berichtstag geldpolitische Entscheidungen, die die jüngsten Teileinigungen im Zoll- und Handelsstreit zwischen den USA und China zu beurteilen.

Zum Handelsende notierte der heimische Leitindex um 1,57 Prozent im Plus auf 4.747,67 Punkten. Der ATX Prime gewann 1,37 Prozent auf 2.364,71 Zähler.

Die Europäische Zentralbank hat ihre Schlüsselzinssätze am Nachmittag wie erwartet nicht verändert. Zudem habe EZB-Präsidentin Christine Lagarde bei der Pressekonferenz "den Eindruck bestätigt, dass die EZB ihre Leitzinsen in den kommenden Monaten nicht weiter senkt, sondern unverändert lässt", kommentierte Commerzbank-Ökonom Jörg Krämer.

Bereits am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed wie erwartet die Zinsspanne um 25 Basispunkte gesenkt. Fed-Chef Jerome Powell wollte sich auf der Pressekonferenz jedoch nicht auf eine weitere Zinssenkung im Dezember festlegen.

Inzwischen hat US-Präsident Donald Trump nach einem Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping Teileinigungen im Zoll- und Handelsstreit bekanntgemacht. Die Hindernisse durch Exportkontrollen Chinas auf seltene Erden seien aus dem Weg geräumt, die Vereinbarung gelte zunächst für ein Jahr, sagte Trump nach dem Treffen. Im Gegenzug kündigte Trump an, Fentanyl-Zölle auf chinesische Produkte um 10 Prozentpunkte zu senken.

Auf Unternehmensebene richtet sich der Fokus einerseits auf die Zahlen großer US-Techkonzerne wie Microsoft, Alphabet und Meta. Zudem standen auch diesseits des Atlantiks einige Quartalsberichte auf dem Programm, wobei in Wien RBI und Andritz zu überzeugen wussten.

Andritz-Titel kletterten trotz Einbußen bei Umsatz und Gewinn um 6,8 Prozent an die ATX-Spitze. Analyst Daniel Lion von der Erste Group hob den Auftragseingang sowie die Rentabilität des Anlagenbauers positiv hervor. Andritz habe ein sehr solides Quartal abgeliefert und dabei die Vorteile der Diversifizierung und Kapazitätsanpassungen zur Sicherung der Rentabilität deutlich gemacht, so Lion. Insgesamt hätten die Entwicklung und die Aussagen aus dem Unternehmen die positive Einschätzung des Analysten bestätigt.

Aktien der RBI legten um 4,5 Prozent zu, nachdem sie im Verlauf am Mehrjahreshoch von August gekratzt hatten. Das Geldhaus hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2025 seinen Gewinn (ohne Russland und Belarus) um gut ein Fünftel gesteigert. Der Nettogewinn der Gruppe außerhalb Russlands habe deutlich über den Konsensprognosen gelegen, unterstützt durch eine robuste Kostenkontrolle und geringere Wertminderungen, erklärten die Barclays-Analysten in einer ersten Einschätzung.

Unter den weiteren ATX-Schwergewichten waren Anteile am Verbund mit plus 3,6 Prozent auf 67,65 Euro stark gefragt und setzen somit ihre Erholung der vergangenen Wochen beschleunigt fort. Vor den in der kommenden Woche anstehenden Quartalszahlen haben die Barclays-Analysten ihre neutrale Einschätzung "Equal Weight" und ihr Kursziel von 64 Euro bestätigt.

Unter den Nebenwerten schlossen AMAG 0,4 Prozent im Plus. Die Austria Metall AG hat heuer in den ersten neun Monaten bei leicht erhöhten Umsätzen einen Gewinneinbruch erlitten. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank beurteilte die Ergebnisse insgesamt als "schwach", was hauptsächlich auf ein durch die Handelspolitik gedämpftes wirtschaftliches Umfeld zurückzuführen sei.

spa/sto

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