ROUNDUP/Aktien New York: Dow im Plus - Nasdaq schwach - Viel Neues zu verdauen
Die rekordhohen US-Aktienindizes haben sich am
Donnerstag im frühen Handel uneinheitlich entwickelt. Der Dow Jones
Industrial legte moderat zu, die restlichen großen
Indizes gaben leicht nach. Es gibt eine ganze Reihe von Nachrichten
zu verarbeiten, angefangen von der Teileinigung im Zoll- und
Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China über die
Auswirkungen der jüngsten US-Leitzinsentscheidung bis hin zu den
Geschäftszahlen wichtiger Tech-Giganten.
Der bekannteste Wall-Street-Index Dow stieg im frühen Geschäft um
0,5 Prozent auf 47.866 Punkte, nachdem er tags zuvor erstmals in
seiner Geschichte über 48.000 Punkte geklettert war. Der marktbreite
S&P 500 gab um 0,5 Prozent auf 6.855 Punkte nach. Für
den technologiestarken Auswahlindex Nasdaq 100 ging
es um 0,9 Prozent auf 25.888 Punkte abwärts. Auch diese beiden
Indizes sowie der breite Nasdaq Composite hatten am
Mittwoch ihre bereits mehrwöchige Rally mit weiteren Bestmarken
gekrönt.
Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident
Xi Jinping brachte einige Fortschritte. Der große Durchbruch aber
blieb aus. So wurden laut Trump die Hindernisse durch
Exportkontrollen Chinas auf seltene Erden vorläufig aus dem Weg
geräumt. Zudem kündigte der US-Präsident an, Fentanyl-Zölle auf
chinesische Produkte um 10 Prozentpunkte zu senken. Diese
zusätzlichen Importgebühren von ursprünglich 20 Prozent hatte Trumps
Regierung wegen der tödlichen Krise rund um die Modedroge Fentanyl
eingeführt.
Zudem wirken Aussagen von Notenbank-Chef Jerome Powell nach. Dieser
hatte am Vorabend die Hoffnung auf eine dritte Zinssenkung in diesem
Jahr gedämpft. "Eine weitere Senkung des Leitzinses bei der
Dezember-Sitzung ist alles andere als sicher", hatte er gesagt.
Analysten sind bisher hingegen von einer erneuten Lockerung der
Geldpolitik zum Jahresende ausgegangen.
Die ersten Berichte von den sieben Tech-Giganten, den sogenannten
Glorreichen Sieben, offenbarten Licht und Schatten. So steigerte die
Google -Mutter Alphabet ihren
Quartalsgewinn trotz einer Milliardenstrafe der Europäischen Union
um rund ein Drittel und übertraf damit die Erwartungen. Die A- und
C-Aktien des Unternehmens setzten ihre Rekordrally fort und gewannen
jeweils 5,5 Prozent hinzu.
Microsoft verloren dagegen 2,9 Prozent, obwohl der
Software-Konzern wegen einer weiter hohen Nachfrage nach Produkten
rund um Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Dienste weiter kräftig
wuchs. Dennoch seien die hohen Erwartungen an das Cloud-Wachstum
knapp verfehlt worden, begründete ein Börsianer die Kursverluste.
Um fast 12 Prozent sackten die Anteilscheine von Meta
ab, denn der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern schraubt das
Tempo für Investitionen in die KI kräftig nach oben. In diesem Jahr
sollen die Kapitalinvestitionen bis zu 72 Milliarden Dollar
betragen. Für 2026 kündigte Meta noch "erheblich höhere" Ausgaben
an, ohne eine konkrete Zahl zu nennen.
Dass der Pharmakonzern Novo Nordisk die Biotechfirma
Metsera übernehmen will, sorgte für einen Kurssprung
von 21 Prozent. Sollten die Dänen mit ihrer Milliardenofferte
erfolgreich sein, würden sie das US-Biotech-Unternehmen dem Rivalen
Pfizer vor der Nase wegschnappen. Allerdings hat der
US-Pharmariese nun vier Arbeitstage Zeit, um nachzulegen. Dessen
Aktie verlor 0,3 Prozent./ck/he