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ROUNDUP: VW-Lkw-Holding Traton wird zurückhaltener für Marge - Aktie steigt

Die VW -Nutzfahrzeugtochter Traton wird angesichts der schwierigen Branchenlage bei ihren Jahreszielen noch etwas zurückhaltender. Die Ergebnisse der ersten neun Monate fielen allerdings etwas besser aus als von Experten erwartet, auch die Bestellungen neuer Fahrzeuge stiegen. Beim Ausblick hatten einige auch eine noch stärkere Eintrübung befürchtet. Die im MDax notierte Aktie stieg.

Das Papier legte am Vormittag um 2,8 Prozent auf 27,66 Euro zu. Damit liegt der Kurs nahezu auf dem Niveau vom Jahresbeginn. Gegenüber dem Jahreshoch aus dem Frühjahr von über 38 Euro hat die Aktie aber einiges eingebüßt - die von US-Präsident Donald Trump angezettelten Zollkapriolen haben die Stimmung der Anleger und der Branche deutlich geschmälert. In Nordamerika etwa brachen die Auftragseingänge für Lkw auch im dritten Quartal weiter ein.

Analyst Akshat Kacker von der US-Bank JPMorgan sprach von einem robusten dritten Quartal, zudem falle der Ausblick besser aus als befürchtet. Laut Michael Aspinall von der US-Investmentbank Jefferies befanden sich die Markterwartungen für das operative Ergebnis ohnehin bereits am unteren Ende der Unternehmensprognose. Die Branchenlage in Europa sehe weiter okay aus, aber auch nicht großartig.

Bei der um Sondereffekte bereinigten operativen Marge sowie dem Mittelzufluss im Fahrzeuggeschäft - also ohne Finanzdienstleistungen gerechnet - geht Unternehmenschef Christian Levin nun vom unteren Ende der Prognosebandbreiten aus, wie Traton am Mittwoch in München mitteilte. Bei der Marge strebt das Unternehmen seit einer Gewinnwarnung im Juli 6,0 bis 7,0 Prozent an, beim Netto-Cashflow im Fahrzeuggeschäft einen Zufluss von 1,0 bis 1,5 Milliarden Euro.

In den ersten neun Monaten ging der Umsatz des Unternehmens mit den Marken Scania, MAN, der US-Marke International und der südamerikanischen VW Truck & Bus um 8 Prozent auf 32,3 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte operative Ergebnis fiel um über ein Drittel auf 2,04 Milliarden Euro, die entsprechende Marge sackte um 3 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent ab. Traton hat mit schlechterer Auslastung, Währungseffekten und höheren Zöllen zu kämpfen und steckt derzeit viel Geld in ein neues Scania-Werk in China. Unter dem Strich betrug das Konzernergebnis 1,04 Milliarden Euro und damit nur noch rund halb so viel wie ein Jahr zuvor.

Der Auftragseingang für alle Fahrzeuge im Konzern zog im Vergleich mit den schwachen Vorjahreszahlen in den ersten neun Monaten um 7 Prozent auf 202.111 Fahrzeuge an. Im dritten Quartal allein gingen die Bestellungen für Lkw jedoch leicht zurück - ein deutliches Plus in Europa konnte das Minus von fast einem Drittel in Nordamerika nicht ganz auffangen. Spediteure in den Vereinigten Staaten sind angesichts der unklaren Aussichten für Transporte aus den US-Häfen heraus seit geraumer Zeit sehr zurückhaltend mit neuen Lkw-Orders./men/err/stk

 ISIN  DE0007664039  DE000TRAT0N7

AXC0137 2025-10-29/10:26

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