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Autobahn M30 - Ungarischer Minister kritisiert Strabag wegen Sperre / Bauabschnitt sollte Ende Oktober fertig sein - Verkehrs- und Bautenminister Lázár ordnete außerordentliche Prüfung des Konzerns an - Auch finanzielle Unstimmigkeiten

Der österreichische Bauriese Strabag steht in Ungarn dortigen Medienberichten zufolge im Kreuzfeuer der Kritik. Der Grund seien Sanierungsarbeiten am Abschnitt der Autobahn M30 zwischen Miskolc und Szikszó, die bis Ende Oktober beendet werden sollten, erinnert das Onlineportal "VG.hu". Die Verzögerung der Arbeiten und die damit verbundene Sperre der Strecke führten zu einer heftigen Debatte zwischen dem ungarischen Bauten- und Verkehrsministerium (ÈKM) und der Strabag.

Finanzielle Unstimmigkeiten

Die Vorwürfe gegen die Strabag beziehen sich den Angaben zufolge nicht nur auf die Verzögerung von Garantieleistungen, sondern auch auf eine Irreführung der Öffentlichkeit. Gleichzeitig besteht laut Ministerium der Verdacht auf finanzielle Unstimmigkeiten im Zusammenhang mit der Konzession.

Laut einer Aussendung des ÈKM ordnete der zuständige Minister, János Lázár, nun eine Überprüfung der Strabag an. "Wir empfehlen der Strabag, die vollständige Finanzabrechnung sowie Leistungsnachweise der letzten Jahre für die Prüfung vorzubereiten", heißt es in der Mitteilung. Anstelle wilder Schuldzuweisungen solle die Strabag lieber die übernommenen Aufgaben erfüllen. "Wir werden nicht zulassen, dass die Strabag diktiert", heißt es in der Aussendung.

Sperre sollte Ende Oktober aufgehoben werden

Der besagte Abschnitt der M30 musste im Februar 2024 gesperrt werden, sollte jedoch laut Zusage der Strabag Ende Oktober wieder eröffnet werden. Die Verzögerung und die Sperre werden Baumängeln seitens der Strabag zugerechnet. Diese hätten zu einem Absacken der Fahrbahn geführt. Im März 2025 hatte Lázár erklärt, dass der Abschnitt angesichts der Schäden neu gebaut werden müsse.

Die Strabag hatte sich in der Vergangenheit auf Vertragsverpflichtungen berufen, wonach die Vertragspartner Stillschweigen hinsichtlich der auszuführenden Arbeiten vereinbart hätten. Laut Ministerium hat die ungarische Seite diese Vereinbarung aufgehoben. Falls die Strabag ihre vertraglichen Verpflichtungen weiterhin nicht erfülle, würden rechtliche Schritte eingeleitet, drohte der Minister.

Konzessionsverträge laufen 2031 aus

Die angekündigte außerordentliche Überprüfung soll sich laut Ministerium auch auf die Strabag-Tochtergesellschaft AKA Zrt (Alföldi Koncesszios Autopalya) beziehen, die der Strabag-Tochtergesellschaft M5 Holding GmbH gehört.

Laut Aussendung möchten die Strabag und die AKA Zrt ihren 2031 auslaufenden Konzessionsvertrag verlängern, obwohl sie nicht in der Lage seien, eine Autobahn innerhalb der von ihnen zugesagten Frist zu bauen, lautet die Kritik. Die Regierung habe nicht die Absicht, die Konzession zu verlängern, sondern sehe eher die Dringlichkeit einer Überprüfung der Bedingungen für den Zeitraum bis 2031. Dabei müsse die Gewinnbeteiligung neu überdacht und der Staat zu günstigeren Bedingungen beteiligt werden, heißt es in der Aussendung.

haf/kre/cri

 ISIN  AT000000STR1
 WEB   http://www.strabag.com

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