Wiener Börse (Mittag) - ATX zu Mittag mit Kursverlusten / ATX minus 0,72 Prozent - Unternehmensstimmung im Euroraum im Oktober überraschend weiter aufgehellt - Warten auf US-Verbraucherpreise
Der Wiener Aktienmarkt hat am Freitag zu Mittag Kursverluste verzeichnet. Der ATX notierte mit einem Minus von 0,72 Prozent bei 4.636,6 Punkten. Der breiter gefasste ATX Prime verlor in ähnlichem Ausmaß und kam auf 2.317,6 Zähler. Die europäischen Leitbörsen präsentierten sich mit sehr kleinen Kursbewegungen.
US-Präsident Donald Trump wird Chinas Präsident Xi Jinping nach Angaben des Weißen Hauses am kommenden Donnerstag (Ortszeit) in Südkorea treffen. Der US-Präsident hatte das Treffen mit Xi jüngst erneut angekündigt und ein Handelsabkommen in Aussicht gestellt.
Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Oktober überraschend weiter aufgehellt. Sie signalisiert damit unverändert ein geringfügiges Wachstum. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex stieg um einen Punkt auf 52,2 Punkte, wie S&P am Freitag in London nach einer ersten Schätzung mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit Mai 2024. Analysten hatten im Schnitt einen leichten Rückgang erwartet.
Die Finanzmärkte warten nun auf die am Nachmittag anstehenden Daten zu den Verbraucherpreisen aus den USA. Die Daten werden trotz der teilweisen Schließung der Bundesbehörden veröffentlicht. Anleger haben unabhängig von den Daten keine Zweifel, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen in der kommenden Woche erneut senken wird. Allerdings könnten die Inflationszahlen die längerfristigen Zinserwartungen beeinflussen.
Der indische Aktionär Bajaj darf die Kontrollmehrheit bei der KTM-Mutter Pierer Mobility übernehmen, ohne damit ein Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre auszulösen. Das habe die Übernahmekommission unter Verweis auf eine Ausnahmebestimmung im Zuge eines Sanierungsverfahrens entschieden, teilte die Pierer Mobility am Donnerstagabend mit. Allerdings wurden Bajaj einige Bedingungen auferlegt, um die Interessen der anderen Aktionäre zu schützen. Die Pierer-Mobility-Titel notierten 0,71 Prozent tiefer.
Die Vienna Insurance Group (VIG) hat sich nach eigenen Angaben bereits vor dem Start ihres Übernahmeangebots für die Nürnberger Versicherung mehr als 90 Prozent der Anteile gesichert. Wie aus der am Freitag veröffentlichten Angebotsunterlage des Versicherers hervorgeht, haben sich nun auch die hinter dem zweitgrößten Nürnberger-Aktionär Neue Seba stehenden Anteilseigner verpflichtet, der VIG ihre Papiere anzudienen. VIG-Titel büßten 0,3 Prozent ein.
Der Gummi- und Kautschukkonzern Semperit will mittelfristig wieder die Umsatzmilliarde erreichen. Aber nicht nur, weil Wachstum grundsätzlich für alle Unternehmen erstrebenswert sei, sondern weil die aktuelle Fixkostenbasis noch 200 bis 300 Mio. Euro mehr Umsatz tragen würde, sagte Firmenchef Manfred Stanek bei der Gewinn-Messe. Entsprechend mehr Umsatz sei also ohne Ausweitung der Fixkosten möglich, was entsprechende Gewinnchancen eröffne. Die Anteilsscheine von Semperit gewannen 1,5 Prozent.
Voestalpine-Aktien lagen zuletzt um 0,8 Prozent tiefer. Die US-Zölle treffen die voestalpine beim Absatz am US-Markt durchaus. Es ist immerhin der zweitwichtigste Markt des Unternehmens nach Europa. Exporte dorthin verteuern sich spürbar, was zu Preiserhöhungen oder auch "Nichtlieferungen" führe, sagte Voest-Chef Herbert Eibensteiner ebenfalls auf der Gewinn-Messe. Allerdings werde mehr als die Hälfte des dortigen Absatzes bereits lokal produziert und diese Strategie werde noch ausgebaut.
Deutlich nach oben ging es für AT&S. Die Anteilsscheine des Leiterplattenherstellers verteuerten sich um vier Prozent. Am anderen Indexende waren Raiffeisen, DO&CO sowie Strabag zu finden, die alle mehr als 2,5 Prozent einbüßten.
lof/mik
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