Kering-Umsatz sinkt nicht so stark wie befürchtet - Positive Aktien-Reaktion
Die Modemarke Gucci belastet den Luxusgüterkonzern
Kering weiter kräftig, allerdings nicht mehr so stark
wie noch zuletzt. Im dritten Quartal fiel der Umsatz der wichtigsten
Kering-Marke bereinigt um Währungseffekte im Jahresvergleich um 14
Prozent, wie der Konzern am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte.
Im zweiten Quartal war der Gucci-Umsatz allerdings noch um ein
Viertel gefallen. Konzernweit ging der Erlös im dritten
Jahresviertel auf vergleichbarer Basis nur noch um fünf Prozent
zurück. Damit schnitt Kering deutlich besser ab als von Bloomberg
befragte Experten erwartet hatten. Die Nachricht wurde am
Finanzmarkt positiv aufgenommen.
Die in den USA gehandelten Hinterlegungsscheine legten um bis zu
achteinhalb Prozent zu und stiegen auf den höchsten Stand seit März
2024. In Paris hatten sich die in den vergangenen Jahren arg
gebeutelten Aktien zuletzt deutlich erholt. Seit dem Mehrjahrestief
von rund 150 Euro im April dieses Jahres hat sich der Kurs
inzwischen wieder mehr als verdoppelt. In den Jahren davor ist das
Papier allerdings kräftig unter die Räder gekommen. So liegt der
aktuelle Kurs trotz der Erholung seit April immer noch um rund 60
Prozent unter dem Rekordhoch aus dem Sommer 2021.
In den vergangenen fünf Jahren schnitt die Kering-Aktie mit einem
Minus von mehr als 40 Prozent deutlich schlechter ab als anderen
Papiere der Branche wie LVMH , Hermes
und Richemont . Diese haben in dem Zeitraum deutlich
zugelegt. Wegen des Verfalls des Börsenwerts flog Kering im Sommer
dieses Jahres aus dem EuroStoxx 50 . Kering ist an der
Börse derzeit nur knapp 40 Milliarden Euro wert. LVMH kommt auf mehr
als 310 Milliarden Euro und Hermes auf 232 Milliarden Euro.
Bei Kering soll jetzt der frühere Renault-Chef Luca
de Meo das Ruder herumreißen und wieder für steigende Umsätze
sorgen. Er will den Konzern stärker auf das Kerngeschäft
fokussieren. Erst am Montag konnte er mit dem Verkauf der
Kosmetiksparte an L'Oreal für vier Milliarden Euro
einen Erfolg vermelden. Das Geld kann er gut für den Schuldenabbau
und Investitionen bei den Kernmarken Gucci, Yves Saint Laurent (YSL)
und Bottega Veneta gebrauchen./zb/men/he