Aktien Wien Schluss: ATX geht tiefrot ins Wochenende
WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat sich am Freitag tiefrot ins
Wochenende verabschiedet. Der heimische Leitindex ATX
schloss mit minus 2,07 Prozent bei 4.578,37 Punkten. Der ATX Prime
verlor 1,94 Prozent auf 2.287,87 Zähler. Das europäische
Börsenumfeld verzeichnete ebenfalls teils klare Kursverluste.
In den USA hatte am Vorabend die Bilanzqualität kleinerer
Regionalbanken die Anleger an der Wall Street verschreckt, als zwei
Häuser Probleme mit Krediten bekanntgegeben hatten. Nachdem bereits
die asiatischen Börsen darauf negativ reagiert hatten, folgten nun
die europäischen Börsen.
Innerhalb des ATX büßten Vienna Insurance Group (VIG )
die größten Verluste ein. Die VIG kauft die deutsche Nürnberger
Versicherung für bis zu 1,38 Milliarden Euro. Die vor allem mit der
Wiener Städtischen bekannte VIG bietet 120 Euro je Aktie der
Nürnberger Beteiligungs-AG, der börsennotierten Holding des
Versicherers, wie die Beteiligten in der Nacht zum Freitag
mitteilten. Sie hat sich von den Großaktionären bereits 64,4 Prozent
der Anteile gesichert. Die VIG-Titel sackten 6,3 Prozent ab.
Auch Bawag (minus 5,8 Prozent), Porr (minus 4,1
Prozent) und Uniqa (minus 3,9 Prozent) verbilligten sich an diesem
verlustreichen Handelstag deutlich. Erste Group
schlossen 3,3 Prozent tiefer.
Seitens der Analysten hat die Berenberg Bank ihre Kaufempfehlung
"Buy" für die Aktien der heimischen OMV bestätigt.
Das Kursziel für die Titel des Energiekonzerns wurde von Analyst
Henry Tarr ebenfalls bei 53,0 Euro belassen. Der Zusammenschluss von
Borealis und Borouge sei "auf Schiene", schreibt der Analyst im
Rückblick auf den Kapitalmarkttag der OMV Anfang Oktober. Dies
erlaube dem Unternehmen, den Fokus auf sein Energiegeschäft zu
legen. Die OMV-Titel notierten 0,7 Prozent höher bei 43,98 Euro.
Die Analysten von Deutsche Bank Research haben ihr
Kursziel für die Aktien der Telekom Austria leicht
von 10,60 auf 10,40 Euro gesenkt. Die Anlageempfehlung "Hold" wurde
vom zuständigen Experten John Karidis hingegen bestätigt. Das
internationale Geschäft sei im dritten Quartal stark verlaufen, das
heimische Geschäft habe dagegen geschwächelt, schreibt der Analyst.
Die Telekom-Austria-Papiere gingen um 1,3 Prozent höher bei 9,25
Euro aus dem Handel.
Von den wenigen Gewinnern im ATX waren die Anteilsscheine der Post
am meisten im Plus. Sie stiegen um 1,4 Prozent, gefolgt von RBI, die
1,2 Prozent höher schlossen. /lof/mik/APA/stk