Aktien Frankfurt Ausblick: Dax dürfte auf hohem Niveau verharren
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der auf hohem Niveau stagnierende deutsche
Aktienmarkt dürfte sich am Donnerstag weiter stabil zeigen. In den
USA waren Wall Street und Nasdaq im Anschluss an einen positiven
Handelsstart am Vortag nach dem Handelsschluss in Europa leicht
zurückgekommen. Der Dax dürfte mangels anderer
wegweisender Impulse zum Handelsbeginn auf der Stelle treten.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex
signalisierte knapp eine Stunde vor dem Xetra-Handel einen
prozentual unveränderten Start bei 24.181 Punkten. Auch der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird nahezu
unverändert erwartet.
"Gegen ein weiteres Absacken kämpft der Dax bislang erfolgreich an",
konstatierte Analyst Martin Utschneider vom Broker Robomarkets mit
Blick auf die Charttechnik. Ein immens wichtiger Schritt sei dabei
gewesen, dass die Marke von 24.162 Zählern hielt. "Hier befindet
sich das 'Gap' vom 02. Oktober", also das Niveau, von dem aus es dem
Börsenbarometer gelungen war, bis auf das Rekordhoch von 24.771
Punkte zu klettern. Solange sich daran nichts ändere, bleibt der Weg
nach oben, auch über die bisherige Bestmarke hinaus, laut
Utschneider offen.
Im hoch schuldeten und von einer politischen Krise gebeutelten
Nachbarland Frankreich stehen an diesem Tag allerdings die nächsten
Misstrauensvoten auf der Agenda. Sie dürften von den Anlegern genau
beobachtet werden, da sie die Börsen erschüttern könnten. Sebastien
Lecornu habe jedoch gute Chancen, diese zu überstehen und
Premierminister zu bleiben, erwartet Portfoliomanager Thomas Altmann
von QC Partners. Damit würde den Börsen die Hängepartie von
Neuwahlen weiterhin erspart bleiben.
Unter den Einzelwerten stehen mit Merck und SAP
zunächst zwei Dax-Konzerne im Blick. Nach dem
jüngsten Konzernumbau sieht sich der Darmstädter Merck-Konzern für
weiteres Wachstum gut aufgestellt. Die Ziele für das laufende Jahr
wurden bestätigt. Mittelfristig wird zudem nun ein jährliches
organisches Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich
angestrebt und auch die operative Marge soll steigen. Die Aktie, die
tags zuvor bereits positiv auf die Übernahme des
Chromatographie-Geschäfts von JSR Life Sciences aus den USA reagiert
hatte, legte vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate im
Vergleich zum Xetra-Schluss um knapp ein Prozent zu.
Die Aktien des Softwarekonzerns SAP, der in der kommenden Woche
seine Zahlen vorlegen will, reagierten unterdessen nicht positiv auf
die Aussagen des Konkurrenten Salesforce . Sie gaben
moderat nach. Der Cloud-Spezialist aus den USA hatte am Vorabend
seine Ziele für das Jahr 2030 präsentiert und rechnet mit 60
Milliarden US-Dollar Umsatz. Das ist deutlich mehr, als Analysten
bisher auf dem Schirm haben. Salesforce legten im nachbörslichen
US-Handel um rund vier Prozent zu.
Sartorius hob nach einem guten Abschneiden im dritten
Quartal die Umsatzprognose für das laufende Jahr leicht an und
präzisierte das Ziel für die operative Marge. Die Papiere des im
MDax notierten Labor- und Pharmazulieferers machten
auf Tradegate einen Sprung um gut viereinhalb Prozent nach oben.
Um etwas mehr als anderthalb Prozent stiegen dort zugleich die
Papiere des Online-Brokers Flatexdegiro . Dieser
rechnet mit mehr Umsatz und Gewinn im laufenden Jahr 2025 als zuvor.
Fortgesetzt starkes Wachstum und eine erfolgreiche Kostenkontrolle
dürften den neuen Prognosen entsprechend zu einem Umsatzanstieg im
Vergleich zum Vorjahr um 10 bis 15 Prozent führen und zu einem
Zuwachs beim Konzernergebnis um 34 bis 43 Prozent.
Optimistischer blickt auch der Medizin- und
Sicherheitstechnikhersteller Drägerwerk auf das
Gesamtjahr. Umsatz und Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern)
dürften sich aufgrund einer sehr guten Geschäftsentwicklung und
weiterhin hohen Auftragseingängen 2025 eher in der oberen Hälfte der
Spanne bewegen, hieß es am Mittwochabend von Drägerwerk. Die Aktie
sprang auf Tradegate daraufhin zuletzt um fast sechs Prozent
hoch./ck/stk