Aktien Asien: Politische Lage zwingt japanische Aktien in die Knie
TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die wichtigsten
Aktienmärkte in Fernost haben am Dienstag zumeist nachgegeben.
Deutliche Verluste verzeichneten die japanische Börse nach dem
Feiertag zu Wochenbeginn.
Der Leitindex Nikkei 225 fiel um 2,6
Prozent auf 46.847,32 Punkte. Die Marktstrategen der Deutschen Bank
verwiesen auf die unklare politische Lage. Durch den Bruch der
regierenden Koalition gebe es große Fragezeichen hinter der Wahl der
LDP-Parteichefin Sanae Takaichi zur neuen Regierungschefin.
Die japanische Partei Komeito verlässt die von der
Liberaldemokratischen Partei (LDP) geführte Regierungskoalition. Die
Regierung unter Führung der LDP mit ihrem Juniorpartner Komeito
hatte zuletzt im Juli bei der Wahl zum Oberhaus ihre Mehrheit
verloren und stellte seither nur mehr eine Minderheitsregierung. Als
Konsequenz der Wahlniederlage trat Ministerpräsident Shigeru Ishiba
von seinem Amt zurück.
Auch in China dominierten Abgaben. Der CSI-300-Index
mit den wichtigsten Aktien der Festlandsbörsen verlor zuletzt 1,38
Prozent auf 4.530,51 Punkte, der Hang Seng der
chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sank um 2,05 Prozent auf
25.359,79 Punkte. China bekräftigte seine Absicht, den Handelsstreit
mit den USA bis zum Ende auszufechten. Das Handelsministerium in
Peking teilte mit, die Volksrepublik bleibe im "Handels- und
Zollkrieg" konsequent bei ihrer Position: Sollte "gekämpft" werden,
werde man dies bis zum Ende tun. Seitens China stehe die Tür für
Verhandlungen aber offen.
Peking hatte sich schon in der Vergangenheit ähnlich geäußert.
Anlass für die neuerliche Wortmeldung war die jüngste Drohung von
US-Präsident Donald Trump, ab dem 1. November zusätzlich 100 Prozent
Zölle auf Importe aus China in die USA zu erheben. Die Volksrepublik
hatte zuvor weitere Beschränkungen für die Ausfuhr seltener Erden
angekündigt - dabei handelt es sich um wichtige Rohstoffe für
Industrieunternehmen allerlei Branchen auf der ganzen Welt, bei
denen China globaler Marktführer ist.
Auch gute Zahlen von Samsung Electronics vermochte es
nicht, den südkoreanischen Aktienmarkt vor Verlusten zu bewahren.
Das Unternehmen hatte die Erwartungen des Marktes deutlich
übertroffen. So geht der südkoreanische Elektronikriese von einem
Betriebsgewinn für das dritte Jahresquartal von 12,1 Billionen Won
(rund 7,3 Mrd Euro) aus. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stellt
dies einen deutlichen Anstieg von knapp 32 Prozent dar. Es handelt
sich zudem um den höchsten Betriebsgewinn von Samsung seit dem
zweiten Quartal 2022.
Besser hielt sich der australische Markt. Der S&P/ASX 200
legte um 0,19 Prozent auf 8.899,42 Punkte zu./mf/stk