Agrana mit Gewinneinbruch im ersten Halbjahr / Geschäft mit Lebensmittel- und Getränkelösungen läuft gut, Zucker und Stärke-Segment verhalten - Jahresprognose angehoben
Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana hat im ersten Halbjahr 2025/26 angesichts niedriger Zucker- und Ethanolpreise sowie der Schließung von zwei Zuckerfabriken einen Gewinneinbruch verzeichnet. Auch die Absatzmengen im Zucker- und Stärkesegment waren rückläufig. Der Konzerngewinn ging von 23,5 Mio. Euro in der Vorjahresperiode auf 1,1 Mio. Euro zurück, der Umsatz sank um 9,1 Prozent auf 1,69 Mrd. Euro, teilte die Agrana am Donnerstag mit.
Aufgrund "sehr guter Ergebnisse" im zweiten Quartal im Geschäftsbereich Food & Beverage Solutions (unter anderem Fruchtzubereitungen für Joghurts) hob Agrana die Jahresprognose aber an und rechnet für das Geschäftsjahr 2025/26 nun "mit einem deutlichen EBIT-Anstieg von plus 10 Prozent bis plus 50 Prozent". Die Prognose für das Betriebsergebnis (EBIT) wird nun mit rund 45 bis 60 Mio. Euro angegeben. Die Geschäftsaussichten der Agrana für die Segmente Stärke und Zucker bleiben weiterhin "verhalten".
Agrana-Chef: Weiterhin "herausfordernde Transformationsphase"
"Während sich die Ergebnisse bei Food & Beverage Solutions sehr gut entwickelten, war die operative Performance im Zucker- und Stärkegeschäft unbefriedigend", kommentierte Agrana-Chef Stephan Büttner die Halbjahreszahlen in einer Aussendung. Man befinde sich bei der Umsetzung der neuen Konzernstrategie "weiterhin in einer herausfordernden Transformationsphase". Bereits mehr als die Hälfte des Agrana-Umsatzes entfällt auf das lukrative Segment Lebensmittel- und Getränkelösungen (FBS).
Das EBIT im FBS-Segment stieg von 50,4 auf 68 Mio. Euro. Preis- und Margendruck sowie sinkende Absatzmengen ließen das EBIT im Stärke-Geschäftsbereich von 24,9 auf 3,1 Mio. Euro abstürzen. Im Zucker-Geschäft verschlechterte sich das Betriebsergebnis von minus 11,1 auf minus 36,3 Mio. Euro. In Osteuropa gab es laut Agrana "einen relativ hohen Preisdruck, was zu negativen Auswirkungen auf die Absatzvolumina im Bereich Retail führte". Die Einstellung der Zuckerproduktionen in Leopoldsdorf und Hrušovany im Frühjahr 2025 kostete die Agrana rund 20 Mio. Euro, vor allem für den Sozialplan.
Die börsennotierte Agrana ist bei Endkunden in Österreich vor allem mit ihrer Marke "Wiener Zucker" bekannt. Der Konzern beschäftigt rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an weltweit 50 Produktionsstandorten.
cri/tsk
ISIN AT000AGRANA3 WEB http://www.agrana.com
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