voestalpine lässt Maßnahmen am obersteirischen Standort prüfen / Hinsichtlich Böhler Bleche-Werk in Mürzzuschlag - Personalanpassungen möglich
Nach Medienberichten über mögliche Auswirkungen der wirtschaftlichen Situation auf das voestalpine Böhler Bleche-Werk im obersteirischen Mürzzuschlag räumte man beim Stahlkonzern ein, dass man "an diesem Standort dringenden Handlungsbedarf" habe. In Mürzzuschlag arbeiten rund 450 Beschäftigte (Vollzeitäquivalente). Ein Umstand sei, dass die Absatzmengen speziell im Werkzeugstahl weiterhin stark rückläufig seien.
Die Situation sei "allen Beteiligten klar. Und es gilt jetzt schnell zu handeln mit dem Ziel, alle Optionen auszuloten. Das klare Ziel sei es, die wirtschaftliche Situation schnell zu verbessern", sagte Konzernsprecher Peter Felsbach auf APA-Anfrage. Die voestalpine habe am Standort Mürzzuschlag bereits verschiedene Projekte zur Erhöhung der Profitabilität auf den Weg gebracht. Sowohl der Betriebsrat als auch die Mitarbeiter seien proaktiv über das Vorhaben informiert worden. Es gehe darum, das Unternehmen und seine Prozesse so aufzustellen, dass trotz hoher Energie- und Standort-Kosten sowie wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen (u. a. US-Zölle auf Stahl), Produkte zu marktfähigen Preisen verkauft werden können. Der Projektstart erfolgte Mitte September, konkrete Maßnahmen werden nach Vorliegen der Ergebnisse bis spätestens Ende des Jahres abgeleitet und in weiterer Folge rasch umgesetzt. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man Kapazitätsanpassungen nicht ausschließen.
Externer Berater engagiert
Die aktuelle wirtschaftliche Situation macht laut Unternehmensangaben weitere Schritte notwendig. "Dafür wurde auch ein externer Berater engagiert. Bevor diese Phase nicht abgeschlossen ist, werden wir zu Gerüchten keine Stellungnahme abgeben oder einzelne Szenarien ausschließen", sagte Felsbach. Das wirtschaftliche Umfeld bleibe weiterhin volatil und unberechenbar, was sich auch auf die Produktion am Standort Mürzzuschlag auswirke. Die Absatzmengen sind, speziell im Werkzeugstahl, weiterhin stark rückläufig. Die Auslastung bei den Sonderwerkstoffen sei besser, jedoch volatil. Man gehe aber von keiner Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in den nächsten Monaten aus.
Generell habe man schon in den vergangenen Wochen und Monaten mehrmals betont, dass dauerhafte US-Zollaufschläge zu einem Rückgang der Absatzmengen führen und Personalanpassungen dann in einigen Betrieben - wozu die Standorte Kapfenberg und Kindberg zählen - die Folge sein könnten. Es sei nun aber noch zu früh, um konkrete Maßnahmen abzuleiten. In Kindberg bei voestalpine Tubulars zählte man per 31. März rund 1.070 Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten. Bei voestalpine Böhler Edelstahl in Kapfenberg sind es 2.280 Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten. In Kapfenberg wurden 2023 bereits rund 250 Stellen gestrichen.
pek/cri
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