ROUNDUP/Aktien New York: Weitere Verluste vor Inflationsdaten am Freitag
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Gewinnmitnahmen am US-Aktienmarkt haben
sich am Donnerstag zunächst fortgesetzt. Die Experten der
Commerzbank sprachen von einer Atempause nach der
vorangegangenen Rekordrally. Investoren zeigten sich vorsichtig vor
den PCE-Inflationsdaten, die am Freitag veröffentlicht werden und
als wichtigstes Inflationsmaß der US-Notenbank Fed gelten.
Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn sank der Leitindex Dow Jones
Industrial um 0,40 Prozent auf 45.936,04 Punkte.
Damit steuert er auf den dritten Verlusttag in Folge zu. Für den
marktbreiten S&P 500 ging es um weitere 0,83 Prozent
auf 6.582,57 Punkte bergab. Auch der Nasdaq 100 blieb
unter Druck: Er gab um 1,17 Prozent auf 24.218,05 Punkte nach. Den
technologielastigen Auswahlindex belasteten Kursabschläge bei
einigen Schwergewichten wie Tesla , Alphabet
, Meta und Nvidia .
Fed-Chef Jerome Powell habe jüngst darauf hingewiesen, dass es
derzeit "keinen risikofreien Weg" für die US-Geldpolitik gebe,
erwähnten am Donnerstag die Experten der UBS. Die Fed müsse bei der
Gestaltung ihrer Geldpolitik ein schwieriges Gleichgewicht zwischen
Inflationsrisiken und einem schwächeren Arbeitsmarkt finden. Für
Anleger sei dies aber kein Grund, um aufzugeben. In verschiedenen
Anlageklassen bestünden weiterhin gute Chancen und dazu zählten auch
Aktien - nicht zuletzt wegen der Investitionen in Künstliche
Intelligenz (KI).
Eine zunehmende Rolle im KI-Umfeld könnte Intel mit
seiner Suche nach Partnerschaften spielen. Der US-Chipkonzern sucht
offenbar weiter nach prominenter Unterstützung für seinen Umbau.
Nach der jüngsten Zusage von Nvidia berichtete die
Nachrichtenagentur Bloomberg am Vorabend kurz vor US-Börsenschluss,
man werbe auch um Apple . Dies hatte den Intel-Kurs
weiter angetrieben - am Donnerstag stiegen sie um weitere 4 Prozent.
Mit Lithium Americas knüpfte eine weitere Aktie an
ihre noch ausgeprägtere Vortagsrally an. Nachdem sich der Aktienkurs
des Lithium-Förderers zur Wochenmitte schon fast verdoppelt hatte,
sprangen sie nun um weitere 14 Prozent hoch. In Verbindung steht all
dies mit der Spekulation, dass die Trump-Regierung ein Interesse an
einer Beteiligung haben soll.
Beim Elektroautobauer Tesla lasteten enttäuschende EU-Absatzzahlen
für den August auf der Stimmung: Die Aktien verloren 3,5 Prozent,
bewegen sich damit aber weiter in der jüngsten Konsolidierungsspanne
auf dem höchsten Niveau seit Jahresbeginn.
Um weitere 4,3 Prozent bergab ging es bei Oracle -
einer Aktie, in die zuletzt auch viel KI-Fantasie eingepreist worden
war. Die Titel des Softwarekonzerns wurden vom Analysehaus
Rothschild & Co mit einer Verkaufsempfehlung in die Bewertung
aufgenommen. Zur Begründung hieß es, der Markt überschätze deutlich
den Wert der Cloud-Einnahmen des Unternehmenssoftware-Spezialisten.
Der deutsche Sandalenhersteller Birkenstock hob
angesichts einer starken Nachfrage seine Umsatzprognose an und
kündigte den Erwerb einer neuen Produktionsstätte bei Dresden an, um
die eigene Produktion zu steigern. Die vorbörslich noch
freundlicheren Anteile, die an der New Yorker Börse notiert sind,
verloren dennoch 3,8 Prozent.
Die Aktien des Gebrauchtwagenhändlers CarMax brachen
um fast 24 Prozent ein, nachdem auf vergleichbarer Basis ein
überraschender Umsatzrückgang für das vergangene Quartal vermeldet
worden war. Dies wurde auf vorgezogene Käufe zurückgeführt: Die
Kunden hätten es im Vorquartal eilig gehabt, der Einführung von
Zöllen auf importierte Autos zu entgehen. Dieser Effekt habe sich
nun umgedreht, hieß es./gl/men