Aktien Frankfurt: Schwergewichte SAP und Siemens ziehen Dax nach unten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Belastet von deutlichen Verlusten der
Schwergewichte aus der Siemens-Familie und von SAP
hat der Dax am Donnerstag den Rückwärtsgang
eingelegt. Am Nachmittag notierte der deutsche Leitindex 1,1 Prozent
tiefer bei 23.404 Punkten. Der MDax der mittelgroßen
Unternehmen verlor 0,9 Prozent auf 30.026 Zähler. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,9
Prozent abwärts.
Die Aktien des mit Abstand wertvollsten deutschen Börsentitels SAP
rutschten um 1,9 Prozent ins Minus. Die EU-Kommission leitete
Ermittlungen wegen möglicher wettbewerbswidriger Praktiken gegen den
Softwarekonzern ein. Die Walldorfer stehen im Verdacht, den
Wettbewerb bei Wartungs- und Service-Dienstleistungen verzerrt zu
haben, wie die Brüssler Behörde mitteilte.
Die Papiere des Technologiekonzerns Siemens fielen um
2,5 Prozent, jene der ehemaligen Konzerntöchter Siemens Energy
und Siemens Healthineers büßten
jeweils 4,3 Prozent an Wert ein. Bei Siemens Energy sprachen
Marktakteure von Gewinnmitnahmen nach einem guten Lauf der Aktien
des Energietechnik-Konzerns.
Die Titel von Siemens Healthineers litten unter Zollsorgen.
Verwiesen wurde auf eine Mitteilung des US-Handelsministeriums,
wonach seit Anfang September höhere Abgaben auf Importe bestimmter
Medizinprodukte geprüft werden. Dies setzte den gesamten
Medizintechniksektor unter Druck. So sackten die Titel von Carl
Zeiss Meditec um 5,3 Prozent ab. Sartorius
, Qiagen , Fresenius und
Fresenius Medical Care verbuchten Verluste von bis zu
2,2 Prozent.
An der Dax-Spitze mit einem Kursanstieg von 1,6 Prozent standen die
Papiere der Commerzbank im Zuge der tags zuvor
angekündigten und nun beginnenden Aktienrückkäufe. Positive Impulse
lieferte auch die Aussicht, dass die italienische Großaktionärin
Unicredit vielleicht bald eine Übernahmeofferte für
das deutsche Geldhaus abgeben muss.
Eine Analysten-Hochstufung um gleich zwei Schritte lockte bei
Rational die Anleger an. Nachdem die französische
Investmentbank Exane BNP ihr Votum zum Positiven gedreht hatte,
stiegen die Titel des Großküchenausrüsters auf das höchste Niveau
seit Anfang August und notierten zuletzt 2,4 Prozent im Plus.
Nach einem eingetrübten Ausblick von Evonik ging es
für die Anteilsscheine des Spezialchemiekonzerns um 2,1 Prozent
abwärts. Das Unternehmen hatte wegen schwächelnder Geschäfte sein
Jahresziel für das operative Ergebnis gesenkt. Laut
Jefferies-Analyst Chris Counihan ist die erhoffte Sommererholung
ausgeblieben.
Zahlen und Ausblick von KWS Saat ließen die Papiere
zuletzt um 2,7 Prozent fallen. Der Saatguthersteller verzeichnete im
abgelaufenen Geschäftsjahr wegen sinkender Anbauflächen einen Umsatz
auf Vorjahresniveau und einen Ergebnisrückgang (Ebitda) von gut 13
Prozent. Analyst Konstantin Wiechert von der Baader Bank monierte,
dass die Ergebniskennziffern die Erwartungen klar verfehlt
hätten./edh/jha/